Erntebilanz im Grünland, Obst- und Gemüsebau

Im Grünland gab es zu Saisonbeginn gute Erträge, doch Trockenheit ließ den dritten Schnitt vielerorts ausfallen. Im Obst- und Gemüsebau sorgten Frost und Hitze für Ertragseinbußen.

Die ersten beiden Schnitte brachten gute Erträge der dritte Schnitt ist dagegen teilweise ausgefallen.

In den Gunstlagen der oberösterreichischen Grünlandgebiete konnte der erste Schnitt durch den frühen Vegetationsstart bereits im April geerntet werden. Zu Beginn der Saison sei jedoch die wenig stabile Wetterlage sehr herausfordernd gewesen, wie Pflanzenbaudirektor Helmut Feitzlmayr betonte: „Das passende Erntefenster zu finden war nicht immer ganz einfach. Der erste und der zweite Schnitt lieferten aber vielerorts gute Erträge mit entsprechenden Qualitäten.“

Der weitere Vegetations-Verlauf war im Land ob der Enns von regionaler Trockenheit gekennzeichnet. Insbesondere in den süd­lichen Teilen der Bezirke Urfahr-Umgebung und Freistadt sowie in Perg fehlte ein Großteil des Niederschlages im Vergleich zum langjährigen Mittel. Regional sehr trocken war es zudem in den Bezirken Grieskirchen, Wels-Land und Linz-Land. „Der dritte Schnitt ist teilweise komplett ausgefallen“, so Feitzlmayr. Die Konsequenz davon war eine regional angespannte Futtersituation, die sich aber auf Grund ausgeglichener Niederschläge in den übrigen Landesteilen entspannt habe. „Die Silos sind überall gut gefüllt“, betonte der Pflanzenbaudirektor.

Einmal mehr habe sich durch das heurige Jahr der Bedarf an trockenheitstoleranten Grünlandbeständen gezeigt. „Angepasste Bestände liefern trotz suboptimaler Wasserversorgung gute Erträge. Zur Absicherung der Futtergrundlage auf den Betrieben ist eine Anpassung in diese Richtung enorm wichtig“, erklärte Feitzlmayr.

Ertragseinbußen auch im Obst- und Gemüse

Der Klimawandel mache sich auch im Obst- und Gemüsebau immer stärker bemerkbar und erfordere zunehmend die Notwendigkeit, Bewässerungsanlagen zu errichten.

Bei den Tafeläpfel fällt die Ernte heuer auf Grund von Frostschäden über alle Sorten hinweg um circa 15 Prozent niedriger aus als in „normalen“ Jahren. 

Die Streuobsternte ist dagegen in den meisten Regionen Oberösterreichs sehr gut ausgefallen. In Summe werden circa 200.000 Tonnen geerntet.

Besonders reich getragen haben im Streuobstbau auch die Zwetschken. Erträge von 50 Kilogramm je Baum waren heuer keine Seltenheit.

So vielversprechend das Frühjahr war und der Sommer begonnen hat, so ernüchtert müssen viele Gemüse- und Erdäpfelbaubetriebe nach einem trockenen Sommer und den sinnflutartigen Niederschlägen im September teils enorme Ertragseinbußen und Ernteausfälle hinnehmen.

Zufriedenstellend bis überdurchschnittlich können heuer nur Gemüsearten bilanzieren, welche bis Anfang Juli abgeerntet wurden, wie zum Beispiel Spargel, Rhabarber, Frühsalate oder auch Früherdäpfel.

Quelle: agrarfoto.com
Trotz Bewässerung gab es im Gemüsebau Ertragseinbußen.

Ab Mitte Juli konnten bei der durchgängigen Tag- und Nachthitze Mindererträge und Qualitätseinbußen selbst durch Bewässerungsmaßnahmen nicht verhindert werden, anfänglich bei Salaten, später bei fast allen Kulturen. Nur die Einlegegurken, welche mit Tropfbewässerung versorgt wurden, konnten der Hitze trotzen. Selbst den widerstandsfähigen Wurzelgemüsearten wie Karotten, Sellerie, Rote Rüben, Petersilienwurzel, Pastinaken und Radieschen hat die Hitze heuer extrem zugesetzt.

- Bildquellen -

  • Salat Ernten 34 ID90589: agrarfoto.com
  • Grassilageernte Ladewagen 5 ID77197: agrarfoto.com
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AUTORred TME
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