Diese Woche steht besonders Abergläubigen ein schwerer Tag bevor – erstmals im heurigen Jahr steht ein Freitag, der 13., im Kalender. Dieser Tag hat im Volksglauben einen schlechten Ruf, der unter anderem darauf beruht, dass sowohl die Dreizehn als auch der Freitag als Unglückssymbol gelten.
Die Zahl 13
In der nordisch germanischen Mythologie ist die 13 eine Unglückszahl. Zwölf Götter sollen demzufolge zusammengesessen sein, um den Tod ihres liebsten Gottes Baldur zu betrauern. Die Situation eskalierte, als der 13. Gott namens Loki in die Halle trat, welcher für den Tod von Baldur verantwortlich war. Dennoch verspottete er die trauernden Götter, die ihn daraufhin an einen Felsen fesseln ließen. Loki war dermaßen erbost über diese schlechte Behandlung, dass er laut Mythologie den Weltuntergang einleitete.
Darüber hinaus gibt es einige weitere Ansätze, die den schlechten Ruf der Zahl 13 erklären. Zum einen überschreitet diese Zahl das geschlossene Zwölfersystem, welches gerade, vielfach teilbar und Basis vieler Zahlen- und Maßsysteme ist. Der Tag hat zwölf Stunden, das Jahr zwölf Monate, Herkules vollbrachte zwölf Aufgaben, zwölf Apostel verkündeten das Evangelium. Die 13 hingegen ist eine ungerade Zahl und nur durch sich selbst teilbar, die 13. Tarotkarte stellt den Tod dar, der dreizehnte Gast des Abendmahls – nämlich Judas – verriet Jesus. Auch im Märchen hat es die Zahl 13 nicht leicht, hier war es die 13. Fee, die Dornröschen verfluchte und sie 100 Jahre schlafen ließ. Wesentlich besser kommt die 13 in Japan weg, hier gilt sie als Glückszahl. Ebenso positiv behaftet ist sie in der jüdischen Kultur. Dort gilt sie als Symbol Gottes, weil sie über der Zwölf steht. Diese wiederum symbolisiert die zwölf Stämme Israels und das Zwölfprophetenbuch in der hebräischen Bibel.
Der Freitag
Das negative Image des Wochentages Freitag ist ebenfalls auf die Religion zurückzuführen. So soll es ein Freitag gewesen sein, als Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben wurden. Außerdem wurde Jesus an einem Freitag gekreuzigt. Schwarze Freitage gab es aber auch in der Börsengeschichte immer wieder, so z. B. im Jahr 1754, als die Kurse an der Londoner Börse abstürzten, 1889 in den USA, 1873 der Wiener Börsenkrach und 1929 der Börsencrash an der Wallstreet, welcher der Beginn einer Weltwirtschaftskrise war.
Erstmals wurde ein Freitag, der 13., im Oktober 1307 mit einem Unglück in Verbindung gebracht. Damals befahl König Philipp IV. die Festnahme sämtlicher Mitglieder des Templerordens, in den daraufhin folgenden Prozessen wurden zahlreiche Templer hingerichtet.
In Europa tauchte der Freitag, der 13., als Unglückstag erst im frühen 20. Jahrhundert auf. 1907 veröffentlichte der Börsianer Thomas W. Lawson den Roman „Freitag, der Dreizehnte“, welcher das erste schriftliche Erzeugnis seit dem 14. Jahrhundert war, in welchem der Freitag und die Zahl 13 in Kombination auftraten. Somit scheint diese Kombination kein alter Aberglaube zu sein, sondern ein Produkt der Moderne.
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