Mit 18. August ist in der Europäischen Union die umstrittene „Verordnung zur Wiederherstellung der Natur“ in Kraft getreten. Die EU-Kommission veranschlagte die Kosten für Wiedervernässung, Außernutzungstellung und Co. in allen EU-Ländern auf etwa 154 Mrd. Euro bis zum Jahr 2070. Wie viel die Renaturierung hierzulande kosten wird, können derzeit nicht einmal die Experten des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) abschätzen.
Im Auftrag des Umweltministeriums hat man sich dort allerdings die möglichen Finanzierungsinstrumente für die Umsetzung der Verordnung in einer Studie angesehen. Naturschutz ist in Österreich Sache der Bundesländer, worin die Wirtschaftsforscher durch die Möglichkeit „regional maßgeschneiderter Ansätze“ einen Vorteil sehen. Allerdings: Den neun Landesregierungen fehlen derzeit die notwendigen Geldmittel. Von einer Finanzierung über neue Schulden oder aber einer nicht zweckgewidmeten Erhöhung des Verteilungsschlüssels der Bundesmittel rät das Wifo ab. Eine Option wären demnach neue, auf Naturschutz basierende Abgaben, was wiederum die Steuerlast erhöhen würde. Letztlich wäre ein verstärktes Abholen von Mitteln aus EU-Fördertöpfen eine Option. Den Studienautoren zufolge stehen EU-weit von 2021 bis 2027 fast 380 Mrd. Euro für „natürliche Ressourcen und Umwelt“ zur Verfügung.
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