Das waren die Bauernbund-„Sommergespräche am Bauernhof“ 2024

Von Mitte August bis Anfang September fanden fünf Bauernbund-Sommergespräche statt, an denen rund 1.500 Mitglieder und Interessierte teilnahmen.

Freuten sich über 200 Interessierte in Fließ: Bezirksbauernobmann Elmar Monz, Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, LH Anton Mattle, Familie Romana und Christoph Juen mit Vater Franz-Josef, Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler und Bauernbunddirektor Dr. Peter Raggl

Der Tiroler Bauernbund nutzt wie jedes Jahr die Sommergespräche, um Mitglieder aus allen Regionen Tirols zu erreichen, Ideen zu sammeln und politisch Bilanz zu ziehen. „Die Sommergespräche sind die ideale Gelegenheit für den Meinungsaustausch, die kritische Diskussion und aktuelle Informationen zu den brennenden agrarpolitischen Themen. Dieses Format gibt es bereits seit über 20 Jahren. Wir sind jedes Jahr des öfteren zum offenen Austausch bei unseren Mitgliedern, weil wir nur erfolgreiche politische Arbeit leisten können, wenn wir wissen, wo der Schuh drückt“, erklärt Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler. Die Sommergespräche sind bekannt für die offenen, kritischen Diskussionen bis weit in die Nacht hinein, wo Bauern und Bäuerinnen aus allen Regionen Tirols mit ihren Vertretern in den direkten Austausch treten.

Referenten aus der politischen Spitze

In Pillberg waren Bundeskanzler Karl Nehammer und LH Anton Mattle vor Ort, die sich der Diskussion mit den interessierten Bäuerinnen, Bauern und Jungbauern stellten. Als Hauptreferent war heuer mit Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, ein Experte, was die landwirtschaftlichen und politischen Entwicklungen auf Bundes- und EU-Ebene betrifft, dabei. Er besuchte gemeinsam mit LH-Stv. Josef Geisler die Sommergespräche in Ehrwald, Oberlienz, Westendorf, Pillberg und Fließ.

Lebendige Betriebe

Landecks Bezirksbauernobmann Elmar Monz richtete den Blick auf die Landwirtschaft im Tiroler Oberland: „Zur Absicherung der Landwirtschaft mit Viehhaltung braucht es dringend Anpassungen im Bereich der Investitionsförderung. Die Herausforderungen der Berglandwirtschaft sind ungleich größer, denn aufgrund der Hanglage erhöhen sich die Investitionskosten für Gebäude, Anlagen und Infrastruktur erheblich.“ Die Anforderungen bei der Haltung von Nutztieren würden sich sukzessive erhöhen und somit sei es unvermeidlich, dass Investitionen bei den Stallungen getätigt werden müssen, um die Betriebe überhaupt weiterführen zu können. Dazu meint Monz: „Diese Investitionen sind auch für die Arbeitsentlastung der Bäuerinnen und Bauern notwendig, da arbeitswirtschaftliche Vorteile und Vereinfachungen bei Investitionen mit einhergehen. Insbesondere auch deshalb, weil sich die Kosten für Bautätigkeiten in den letzten Jahren massiv erhöht haben besteht die dringende Notwendigkeit der Anhebung und Anpassung bei der Investitionsförderung.“

„Mir geht es darum, auch in Zukunft eine nachhaltige, wettbewerbsfähige Landwirtschaft zu ermöglichen. Deswegen stehe ich für ein klares Bekenntnis zur Berg- und Grünlandwirtschaft ohne Kompromisse, denn gerade diese Betriebe im extremen Berggebiet brauchen unsere Unterstützung“, so Totschnig. 

„Es muss unseren Bauernfamilien auch weiterhin möglich sein, sich zu diversifizieren, damit wir weiterhin lebendige Betriebe, Almen und Landgemeinden haben. Österreich ist der Feinkostladen Europas. Unsere Lebensmittel liegen international im Spitzenfeld. Die hohe Qualität unserer Erzeugnisse ist unser Markenzeichen und auch in Zukunft der richtige Weg“, so der Landwirtschaftsminister mit Osttiroler Wurzeln weiter.

Hinsichtlich Produktion und Tierhaltung meinte er: „Wir sind bereit, uns in der Produktion weiterzuentwickeln, aber das muss marktkonform und machbar für unsere Bauernfamilien sein und nicht von einzelnen wenigen Handelsketten vorgeschrieben werden.“ Was die Rahmenbedingungen für die heimische Land- und Forstwirtschaft betrifft, sagte er: „Andere formulieren rechtswidrige Gesetze und schreiben unseren Bauern vor, was sie zu tun haben. Am besten noch, ohne zu erklären bzw. ansatzweise darüber nachzudenken, wer das bezahlen soll. Wir stehen für eine Politik, die Anreize schafft, und genau deshalb sind wir in vielen Bereichen Vorreiter. Auch was Klima- und Tierschutz anbelangt.“ 

Tiroler Stimme in Wien gefordert

Abschließend hielt Totschnig fest: „Die Wahl am 29. September ist eine Richtungsentscheidung. Die Zeiten sind derzeit viel zu heikel für politische Experimente. Was es jetzt braucht ist Stabilität, Planungssicherhiet und inhaltliche Kompetenz und genau das sind Eigenschaften, die die ÖVP in den vergangenen Jahren bewiesen hat. Es geht letztendlich für unsere Bäuerinnen und Bauern darum, ob die Anliegen auch in Zukunft in der Bundesregierung gehört werden. Denn es ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit, dass wir in der Regierung vertreten sind und mitentscheiden. Deswegen bitte ich um die Unterstützung und den Zusammenhalt bei der Nationalratswahl.“

Josef Geisler verstärkte diesen Appell. „Wenn wir keine Vertreter aus den eigenen Reihen in den wichtigen politischen Gremien als Stimme haben, wird sich niemand für unsere Anliegen stark machen. Deswegen ist die Unterstützung unseres Landeslistenspitzenkandidaten Norbert Totschnig besonders wichtig, damit wir weiterhin eine starke Tiroler Stimme in der Bundesregierung haben.“

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AUTORRed. HP
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