Hitze im August: „Baumbestand ist am Limit“

Aktuell ist die Brandgefahr in den Wäldern auf höchster Stufe.

Durch das Nieder­schlags­defizit von minus 23 Prozent ist die Gefahr eines Waldbrandes zurzeit erheblich erhöht“, warnt Agrarlandesrä­tin Michaela Langer-Weninger. Die massive Trockenheit im August habe die ohnehin schon geschwächten Schutz- und Bannwälder an ihre Belastungsgrenze gebracht.

Vorbelastete Wälder

Bereits im Frühjahr wurden die Wälder im Süden der Bezirke Kirchdorf und Steyr durch schwere Windwurfschäden getroffen. Infolgedessen wurden die Bestände nachhaltig geschwächt und die Anfälligkeit gegenüber dem Borkenkäfer erhöht. Zwar konnte durch den regenreichen Juni und Juli eine größere Borkenkäferkalamität abgewendet werden, doch das Risiko bleibt bestehen, insbesondere angesichts der anhaltenden Trockenheit.

Aktuell hohe Gefahr

In dieser kritischen Phase sei die strikte Einhaltung der Waldbrandschutzverordnung von größter Bedeutung: „Jede Unachtsamkeit könnte verheerende Fol-
gen haben“, betont Langer-Weninger. So sei es in den Waldgebieten oder in deren Gefährdungsbereichen verboten, Feuer anzuzünden oder zu rauchen. Jeder Funke könne sich in Windeseile zu einem verheerenden Flächenbrand entwickeln.

Darüber hinaus seien die Schutzwälder nicht nur irgendein gewöhnlicher Teil der Landschaft, sondern eine echte „Lebensversicherung“ für Land und Leute.

Natürlicher Schutz

„Rund 75.000 Hektar Wald, das sind 15 Prozent der oberösterreichischen Waldfläche, schützen Siedlungen und Verkehrswege vor Steinschlag, Muren, Lawinen und Hochwasser“, so die Landesrätin, die sich unermüdlich für den Schutz und die Pflege dieser Wälder einsetzt. Eine technische Verbauung als Ersatz für diese natürliche Schutzfunktion sei finanziell nicht realisierbar.

„Die Uhr tickt“

Nichtsdestotrotz sind laut der Landesforstdirektion mehr als die Hälfte der oberösterreichischen Schutzwaldfläche sanierungsbedürftig. Denn die Bestände würden überaltern, die Verjüngung sei unzureichend. Die Gründe dafür seien vielfältig: hohe Erntekosten, geringe Holzerlöse, extreme klimatische Bedingungen und Verbissdruck durch das Schalenwild.

Zusätzlich erschwere der zunehmende Freizeitsport die Bewirtschaftung und Pflege des Schutzwaldes. Um die Bestände für kommende Generationen zu sichern, seien Pflegemaßnahmen unerlässlich: „Förderungen für klimafitte Aufforstungen und umfassende Waldpflegeprogramme sind entscheidende Bausteine, um die Widerstandsfähigkeit unserer Schutzwälder zu stärken“, so Langer-Weninger abschließend.

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AUTORred Sophie Stockinger
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