„Die Landwirtschaftskammer OÖ fordert öffentliche Hilfsmaßnahmen für die mit einer äußerst angespannten wirtschaftlichen Situation konfrontierten Rinder-, Schaf- und Ziegenhalter. Angesichts der Dürreschäden muss die EU nun ihre vorhandene finanzielle EU-Krisenreserve aktivieren und für Direkthilfen an die von der Dürre hauptbetroffenen bäuerlichen Betriebe zur Verfügung stellen”, stellte Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Reisecker am Donnerstag, 16. August, in einer Aussendung klar. Ergänzende brauche es außerdem nationale Ausgleichsmaßnahmen.
Steigende Preise für Heu, Silagen und Silomais
Bis auf wenige kleinregionale Ausnahmen sind die Grünlandbetriebe seit dem ersten Schnitt im Frühjahr mit massiven Ertragsausfällen konfrontiert. Aufgrund der zuletzt anhaltenden Dürre werden nun zudem bei der Körner- und Silomaisernte Ertragsrückgänge erwartet.
Viehhalter versuchen durch Ersatzfutterzukäufe den Futtermangel abzumindern. Die Preise für Heu, Silage und Silomais sind deutlich angestiegen. Auch der Anbau von Zwischenfrüchten als Feldfutter nach der heurigen Getreideernte war bisher aufgrund der fehlenden Niederschläge kaum erfolgreich. Die erforderlichen Mengen an Grundfutter sind daher am regionalen oberösterreichischen Markt gar nicht verfügbar.
Betroffene Betriebe sind auf teure überregionale Grundfuttermittel-Zukäufe aus dem Süden Österreichs angewiesen oder überhaupt zur Reduktion der Tierbestände gezwungen. Die Schlachtkuhzahlen sind zuletzt bereits um etwa 20 Prozent angestiegen und der Kuhpreis in den vergangenen Wochen um etwa 25 Cent je Kilogramm (ca. 95 Euro je Kuh) zurückgegangen.
Oberösterreich ist von Dürre hauptbetroffen
„Im Gegensatz zu vorangegangenen Dürreereignissen zeigen der heurige Temperatur- und Niederschlagsverlauf, dass Oberösterreich das von der Dürre hauptbetroffene Bundesland ist”, so Reisecker. Wenngleich die außergewöhnlichen Klimabedingungen alle Bereiche der Landwirtschaft beeinträchtigen, sei festzuhalten, dass die wirtschaftlichen Schäden vor allem im Grünland und Futterbau dramatisch sind. “Daher sind öffentliche Hilfsmaßnahmen für die hauptbetroffenen Rinder-, Schaf- und Ziegenhalter in Oberösterreich angesichts der heurigen klimatischen Ausnahmesituation unverzichtbar“, sagt Reisecker.
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- Dürre im oberösterreichischen Grünland: LK OÖ