Laut Angaben des Bauernbundes seien dauerhaft reduzierte Preise bei Bio-Milchprodukten dieser Tage im heimischen LEH allgegenwärtig. Während konventionelle Produkte um einige Cent teurer geworden seien, sei im Bio-Segment das Gegenteil der Fall. Bio-Butter beispielsweise kostet, dem Bauernbund zufolge, derzeit 2,49 Euro per 250 Gramm. Konventionelle bekomme man hingegen erst ab 2,79 Euro. „Das sendet ein völlig falsches Signal an die Konsumenten und schafft ein verzerrtes Bild der Preisrealität von Bio-Produkten“, kritisiert Bauernbund-Präsident Georg Strasser. Letztlich bedeute dies eine Wertminderung der biologischen Erzeugnisse und verursache unfaire Wettbewerbsbedingungen. „Das belastet den gesamten Milchsektor“, so Strasser und erklärt: „Die Verarbeiter stehen unter enormen Druck und müssen die Preisreduktionen letztlich aus eigener Tasche bezahlen.“
Strasser: „Das sendet ein völlig falsches Signal an die Konsumenten und schafft ein verzerrtes Bild der Preisrealität.“
Für die Argumente des Handels hat er naturgemäß wenig Verständnis. „Die Behauptung, man würde den Konsumenten die Mehrwertsteuer schenken, ist schlichtweg irreführend“, stellt er etwa klar. Er ortet viel mehr einen Kampf um Marktanteile, ausgetragen auf dem Rücken der Bäuerinnen und Bauern. „Einerseits wird Tierwohl gefordert, anderseits werden Lebensmittel zu Dumpingpreisen verschleudert – das geht sich nicht aus“, betont der Bauernbündler. Mit Bio-Produkten als Lockartikel würden nicht nur deren Qualität, sondern auch die wirtschaftliche Existenz der Betriebe und die nachhaltige Bewirtschaftung der österreichischen Kulturlandschaft, gefährdet.
Strasser appelliert deshalb an die Entscheidungsträger im LEH von dieser Vorgangsweise schleunigst Abstand zu nehmen. „Derartige Preisdumping-Aktionen aus Profitgier sind zu unterlassen“, hält er fest.
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