Liebe macht blind: Vorsicht vor Rehen in der Brunft

Beim wilden Treiben des Rehbocks kommt es häufig zu Wechseln über Straßen – daher gilt erhöhte Vorsicht im Straßenverkehr

In der nun startenden Brunftzeit ab Ende Juli steigt auch untertags das Risiko für Wildunfälle. Denn der Bock treibt die anfangs flüchtende Geiß vor sich her, wodurch beide ihre Umwelt kaum noch wahrnehmen. Gleichzeitig wechselt das Rehwild durch dieses ziellose Verhalten vermehrt mit hohem Tempo über Straßen.

Der NÖ Jagdverband appelliert an alle Autofahrer: „Bock und Geiß haben in der Brunftzeit nur Augen füreinander, das Haupt gesenkt und den Kopf woanders. Daher sollten Autofahrer das Tempo anpassen und die Straßenränder im Blick behalten“, so Landesjägermeister Josef Pröll. In Niederösterreich kommen jährlich mindestens 30.000 Wildtiere durch den Straßenverkehr zu Tode. Rehwild ist dabei mit 15.000 Stück am stärksten betroffen.

Der NÖ Jagdverband setzt zur Senkung der Wildunfallrate zum einen Sensibilisierungsmaßnahmen in Form von Spots im ORF NÖ in der Hauptwechselzeit im Herbst. Jägerinnen und Jäger bringen zudem im Rahmen des Projekts „Wildtiere & Verkehr“ akustische und optische Warnmelder an neuralgischen Straßenabschnitten an. Insgesamt haben Niederösterreichs Jägerinnen und Jäger seit dem Start des Projekts in 485 Jagdrevieren gemeinsam mit den betroffenen Straßenmeistereien rund 125.000 optische und 6.350 optisch-akustische Wildwarngeräte an den weißen Begrenzungspflöcken entlang von 1.800 Kilometern Landesstraßen installiert. Unterstützt wird das durch jagdwirtschaftliche und wildökologische Maßnahmen. Damit soll es gelungen sein, die Zahl der Rehwild-Nachtunfälle um bis zu 70 Prozent zu reduzieren. Beim Projekt „Wildtiere & Verkehr“ arbeiten der NÖ Jagdverband, das Land NÖ, die Universität für Bodenkultur sowie die Land & Forst Betriebe Österreich zusammen.

Verhaltensrichtlinien bei Wildunfällen

Laut NÖ Jagdverband sollte Falle eines drohenden Zusammenstoßes mit einem Wildtier stark gebremst und das Lenkrad gut festgehalten werden, “denn Ausweichmanöver stellen ein hohes Risiko für die Insassen und andere Verkehrsteilnehmer dar”. Sollte es zu Wildunfällen kommen, müssten die Fahrzeuglenker das Fahrzeug abstellen und die Unfallstelle absichern. “Nach der Versorgung von verletzten Personen müssen Polizei und im Bedarfsfall die Rettung verständigt werden. Grundsätzlich muss jeder Unfall – also auch wenn das Tier flüchtet – der Polizei gemeldet werden, die den Unfall aufnimmt und die Jägerschaft informiert, die die Bergung übernimmt. Das Tier darf keinesfalls mitgenommen werden”, betont man beim NÖ Jagdverband.

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AUTORRed. MS
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