Die Situation am österreichischen Frühkartoffelmarkt hat sich in der Vorwoche gedreht. Die Felder sind abgetrocknet und die Kartoffelernte nun in allen Gebieten möglich. In entsprechend großem Umfang bieten die Landwirte Heurige an – überwiegend noch Frühsorten. Durch die gute Wasserversorgung liegen die Hektarerträge auf gutem Niveau. Während die sommerlichen Temperaturen das Angebot steigen ließen, haben sie auf die Inlandsnachfrage eine eher dämpfende Wirkung. Da derzeit auch viele Heurige aus regionalem Anbau vermarktet werden, sind die verfügbaren Angebotsmengen momentan gut ausreichend.
Die Preise wurden zurückgenommen. In Niederösterreich, der Steiermark und dem Burgenland wurden zu Wochenbeginn meist 38 bis 40 €/100kg bezahlt. In Oberösterreich lagen die Erzeugerpreise zuletzt bei 47 €/100kg.
Deutschland: Markt bleibt knapp versorgt, Preise hoch
Der deutsche Kartoffelmarkt bleibt knapp versorgt. Zum einen sind importierte Frühkartoffel weit nicht so reichlich vorhanden wie benötigt, Bestellungen aus dem Ausland werden eher storniert als dass sie aufgestockt werden können. Zum anderen sind die folienverfrühten Frühkartoffelbestände bereits stark geräumt. In der Pfalz wurde auch schon die erste „Freilandware“ aus dem Boden genommen. Festschaligkeit war in Deutschland heuer weniger Thema, bis jetzt wurde sogar im überregionalen Versand überwiegend losschalige Ware vermarktet. Die Vermarktung festschaliger Partien begann in der Pfalz letztes Wochenende, in Bayern rechnet man Anfang Juli damit. Aktuell werden in Bayern Frühkartoffel nur für die Direktvermarktung geerntet. Anlass zu Sorge gibt landesweit der hohe Krautfäuledruck, aber auch der geringe Knollenansatz bei den Anschlusssorten. Die Erzeugerpreise für losschalige deutsche Ware sind unverändert und lagen zu Wochenbeginn bei 83 bis 85 €/100kg.
Marianne Priplata-Hackl, LK NÖ