Erntemaschinen kaum noch im Alleinbesitz

Bei sehr teurer Landtechnik setzen die Bauern in Deutschland zunehmend auf nicht-eigene Maschinen. Am Acker wie im Stall geht der Trend zu Präzision und Automatisierung.

Teure Mähdrescher immer seltener im Eigentum von Landwirten.

Im Jahr 2023 besaßen nur noch 42.900 oder 17 Prozent aller deutschen Agrarbetriebe einen eigenen Mähdrescher. Bei den anderen vollmechanisierten Erntemaschinen wie etwa Feldhäckslern waren es 54.600 landwirtschaftliche Unternehmen (21 %).

Im Gegensatz dazu gehörte bei neun von zehn Betrieben (232.900 oder 91 %) zumindest ein Traktor zum Betriebseigentum. Rund 90.000 Betriebe, also gut ein Drittel (35 %), gaben an, dass auf ihren Höfen auch Traktoren und andere Zugmaschinen Dritter, also von Lohnunternehmen, Maschinenringen oder mittels Nachbarschaftshilfe, zum Einsatz gekommen seien.

Hightech auf Feldern im Vormarsch

Wie bei der Erhebung der Statistiker aus Wiesbaden außerdem festgestellt wurde, verwendeten 2023 rund 47.000 (oder 18 %) aller landwirtschaftlichen Betriebe zwischen Bayern und Mecklenburg-Vorpommern für eine bedarfsgerechte und variabel steuerbare Ausbringung von Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln, Pflanz- oder Saatgut entsprechende Präzisionstechnik.

Insgesamt 19.400 nutzten Maschinen zur reihenweisen, ganz gezielten Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln. Zudem verfügen 14.500 Betriebe über selbststeuernde, autonome Maschinen, die bei mehr als der Hälfte dieser Betriebe (nämlich 8.200) zum Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln eingesetzt wurden.

AMS in jedem fünften Milchkuhstall

Auch in der Nutztierhaltung unterstützt der Einsatz von Technik die landwirtschaftlichen Betriebe. Von den 161.700 viehhaltenden Betrieben in Deutschland nutzten im vorigen Jahr 77.900 und damit fast jeder zweite eine spezielle maschinelle Unterstützung, insbesondere im Bereich der Fütterung. Dabei verwendeten etwa 56.100 dieser Betriebe Mahl- und Mischgeräte zur Vorbereitung der Futtergabe, und 31.200 Betriebe nutzten automatische Fütterungssysteme. Darüber hinaus setzten 30.300 Tierhalter (39 %) Technik zur automatischen Regulierung des Stallklimas ein. Insgesamt 28.300 Betriebe überwachten ihre Tierbestände mit technischen Mitteln, etwa mittels Kamera, Ton oder Aktivitätsmessung. Automatische Melksysteme, also Melkroboter, kamen bei 8.800 Betrieben und damit bei 19 Prozent der bundesweit 46.600 Milchbetriebe zum Einsatz.

Eine ähnliche Entwicklung zeichnet sich, wenn auch wegen der unterschiedlichen Größenstrukturen etwas zeitverzögert, auch in Österreich ab.

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  • Mähdrescher: Anselm - stock.adobe.com
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AUTORRed. BW
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