Anlässlich des 90. Geburtstages von Alois Mock am 10. Juni erinnert die Ausstellung „Alois Mock – Staatsmann in bewegten Zeiten“ derzeit im Außenministerium in Wien in einem nach ihm benannten Saal an den „großen Niederösterreicher, großen Österreicher und großen Europäer, der zurecht als Architekt des EU-Beitritts Österreichs in die europäische Geschichte eingegangen ist“, wie Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bei der Eröffnung erklärte. Im Bei-sein der Witwe von Alois Mock, Edith, nahmen auch Außenminister Alexander Schallenberg, der frühere Bundespräsident Heinz Fischer, Nationalratspräsident a. D. Andreas Kohl, Landwirtschaftsminister und EU-Kommissar a. D. Franz Fischler sowie die frühere Staatssekretärin Brigitte Ederer daran teil.
Die Schau ist bis Juni im MFA am Minoritenplatz für vorangemeldete Besucher zu sehen, bevor sie in die Landesbibliothek nach St. Pölten wechselt. Sie erinnert an „historische Momente“ wie 1989, als Mock den Eisernen Vorhang erst an der Grenze in Klingenbach und später in Laa an der Thaya durchtrennte, womit ein neues Zeitalter eingeläutet wurde. Auch Alois Mocks Einsatz für den Beitritt Österreichs in die damalige EG im Jahr 1995 nach der Volksabstimmung mit einer Zweidrittelmehrheit im Jahr davor bleibt unvergessen.
Niederösterreich hält das Lebenswerk von Alois Mock seit vielen Jahren hoch. Noch zu dessen Lebzeiten wurde seine historische Bedeutung bei der Landesausstellung 2009 und mit einer Ausstellung 2012 in Weitra gewürdigt. Zudem pflegt man den politischen und persönlichen Nachlass des am 1. Juni 2017 verstorbenen Mock im Landesarchiv als wichtige Forschungsquelle. Die aktuelle Ausstellung solle von ihm und über ihn erzählen und Geschichte verstehbar machen.
Gerade rund um den 90. Geburtstag von Alois Mock und 30 Jahre nach dem EU-Referendum stehe Österreich erneut vor einer Richtungswahl, der EU-Wahl am 9. Juni, betonte die Landeshauptfrau. Es sei daher wichtig, sich vor Augen zu halten, was die EU in den vergangenen drei Jahrzehnten zum Wohlstand Österreichs beigetragen habe. „Österreichs Exporte haben sich vervierfacht, unsere Investitionen versechsfacht. Letztlich hat jede und jeder von der EU profitiert.“ Nicht ohne auch kritisch anzumerken: „Die heutige EU muss sich wieder auf ihre alten Werte Freiheit, Frieden und Wohlstand zurückbesinnen, um zu alter Stärke zurückzufinden.“
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