Am kommenden Sonntag ist Muttertag, und jeder weiß, was das bedeutet. In der Früh emsiges Treiben in der Küche, wenn kleine Kinderhände ein festliches Frühstück vorbereiten. Dann noch schnell eine Runde ums Haus, um ein paar Blümchen für die Tischdeko zu pflücken und schließlich folgt schon der große Auftritt: Das Muttertagsgedicht wird vorgetragen und Mütterherzen schlagen höher.
So ist zumindest der Ablauf, solange die Kinder noch klein sind. Mütter von Teenager-Kindern müssten manchmal wohl zu lange aufs Frühstück warten, in diesen Fällen verläuft der Muttertag oft etwas anders. Eines ist aber hoffentlich an diesem Tag in jeder Familie zu spüren: Die Wertschätzung den Müttern gegenüber.
Geschichte eines besonderen Feiertages
Der Ursprung des Muttertages liegt in der Antike. Er geht auf die alten Griechen zurück, die mit einem Fest zu Ehren von Rhea, der Mutter von Zeus, den Mutterkult pflegten. Der Muttertag, wie wir ihn heute kennen, wurde von der englischen und US-amerikanischen Frauenbewegung geprägt. Im Jahr 1865 gründete die US-Amerikanerin Ann Maria Reeses Jarvis eine Mütterbewegung mit dem Namen „Mothers Friendships-Day“. Hier wurde den Müttern eine Möglichkeit geboten, sich zu unterschiedlichen Themen auszutauschen. Als Schöpferin des Muttertages gilt die Tochter von Ann Maria Reeses Jarvis. Ihr war es nach dem Tod ihrer Mutter ein großes Anliegen, dass Mütter noch zu Lebzeiten geehrt werden. Zwei Jahre nach dem Todestag ihrer Mutter feierte sie einen Gedenkgottesdienst für sie. Dabei trug sie dem Pfarrer auf, in seiner Predigt besonders auf die Rolle der Mütter in der Gesellschaft einzugehen. Ein Jahr später gab es eine ähnliche Andacht, die allerdings allen Müttern gewidmet war. Schnell entwickelte sich daraus eine Tradition und Jarvis verfolgte das Ziel, einen offiziellen Muttertag zu schaffen. Ihr Engagement zahlte sich aus, im Jahr 1909 wurde bereits in 45 Staaten der USA diese Tradition gefeiert. 1914 wurde der Muttertag vom US-Kongress für den zweiten Sonntag des Monats Mai festgelegt und galt somit als nationaler Feiertag.
Nicht nur in Amerika, sondern weltweit fand die Idee, Mütter mit einem besonderen Tag zu ehren, großen Anklang. In Großbritannien wurde das Konzept dieses Feiertages schnell angenommen, von dort aus breitete sich der Muttertag bald über ganz Europa aus. 1924 wurde schließlich auch in Österreich der Muttertag gefeiert. Marianne Hainisch, Begründerin und Führerin der Frauenbewegung in Österreich, gilt hier als Initiatorin für die Verbreitung des Muttertages.
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