Regierungsantrag zum Bodensparen angenommen

Mit kritischem Blick in die Zukunft bekennt sich die Landesregierung zur „Bodenstrategie für Österreich“ sowie zur Beschränkung des Flächenverbrauchs auf 2,5 Hektar pro Tag.

Der sparsame Umgang mit Grund und Boden soll Frei- und Grünland schützen, Zersiedelung verhindern und Ortskerne durch effiziente Innenentwicklung beleben.

Am Dienstag bekannte sich die Tiroler Landesregierung mit einem Regierungsantrag zum sparsamen und verantwortungsvollen Umgang mit Grund und Boden. Tirol unterstützt damit die Erklärung der Österreichischen Bundesregierung, den Flächenverbrauch bis 2030 mit 2,5 Hektar pro Tag zu begrenzen. Ebenso nimmt die Landesregierung die „Bodenstrategie für Österreich“ an. 

„Grund und Boden ist in Tirol seit jeher ein knappes und gleichzeitig teures Gut. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und gehen sorgsam mit dieser nicht vermehrbaren Ressource um. Die Bodenstrategie bildet den Rahmen für die zahlreichen gesetzlichen Bodenschutzmaßnahmen, die wir in Tirol bereits haben“, erklärt Raumordnungsreferent LH-Stv. Josef Geisler. Die Bodenstrategie verfolgt vier übergeordnete Ziele: den Schutz von Frei- und Grünland, die Unterbindung der Zersiedelung, die effiziente Innenentwicklung und die Intensivierung der Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit.  

Versiegelungsgrad unter zwei Prozent

Laut Widmungsbilanz zum 1. Jänner 2024 wurden in Tirol im vergangenen Jahr 2023 in Summe 66 Hektar neu für eine bauliche Widmung gewidmet. Das ist ein Drittel weniger als noch im Jahr zuvor. 

Damit liegt Tirol mit seinem Anteil von rund zehn Prozent deutlich unter dem Zielwert von 2,5 Hektar pro Tag. „Wir sind bei Neuwidmungen sehr restriktiv. Einen generellen Widmungsstopp wird und kann es aber nicht geben. Wir brauchen beispielsweise dringend Flächen für den geförderten und somit leistbaren Wohnbau“, stellt Geisler klar. Entscheidend sei zudem nicht allein die Widmung, sondern der tatsächliche Versiegelungsgrad. Und dieser liegt in Tirol bei weniger als zwei Prozent der Landes-fläche. Umrechnen lässt sich diese Zahl auf rund 288 Quadratmeter pro Einwohner.

Landwirtschaftliche Vorsorgeflächen

Einen besonders hohen Stellenwert hat der Schutz landwirtschaftlicher Flächen vor Versiegelung. Bereits seit 2015 weist Tirol Vorrangflächen für die landwirtschaftliche Produktion aus. Rund ein Viertel des Dauersiedlungsraums (37.000 Hektar) sind als landwirtschaftliche Vorrangflächen und Grünzonen vor Verbauung geschützt. Im heurigen Jahr 2024 kommen im Zillertal weitere 90 Hektar an landwirtschaftlichen Vorsorgeflächen dazu. 

Scheu vor dem Vermieten nehmen

Nicht nur der Schutz vor neuer Versiegelung gehört zum Bodenschutz, sondern auch die Nutzung des bereits vorhandenen Wohnraumes. Ende des Vorjahres angelaufen ist die Landesinitiative „Sicheres Vermieten“. Im Rahmen des Pilotprojekts wurden dem Land bis dato rund 65 leerstehende Wohnungen zur Vermietung gemeldet. „Bis Juni werden wir so mehr als 1.000 Quadratmeter bereits gebauten Wohnraum zu leistbaren Bedingungen aktivieren können. Das Interesse von Vermieter- und von Mieterseite ist gleichermaßen da. In den nächsten Monaten wollen wir von der Pilot-phase in den Regelbetrieb kommen“, so LH-Stv. Geisler. Dazu sei allerdings eine EU-weite Ausschreibung notwendig.

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  • Ausblick Auf Die Gemeinde Stockach In Tirol: ARochau – stock.adobe.com
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AUTORRed. HP
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