Im Zuge des Österreich-Besuchs von Russlands Präsidenten Wladimir Putin am Dienstag, den 2. Juni, unterzeichneten Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und der russische Minister für natürliche Ressourcen und Ökologie, Dmitrij Nikolayevich Kobylkin, ein „Memorandum of Understanding“ für den Forstbereich. Köstinger: „Österreichisches Know-How ist in vielen Länder sehr gefragt. Russland zeigte großes Interesse an der österreichischen Forstwirtschaft und daher ist das Memorandum ein wichtiger Schritt hin zu einer engeren Kooperation in der Forstwirtschaft.“
Österreichs Wälder als Vorzeigemodell
In Österreich wächst jedes Jahr immer noch mehr Holz nach, als entnommen wird. 48 Prozent (%) der österreichischen Staatsfläche sind von Wald bedeckt. „Bei uns wird Wald wirtschaftlich und trotzdem nachhaltig bewirtschaftet. Wir sind gerne bereit, unser Wissen zu teilen und den Russen mit unserer Erfahrung zu helfen. Dazu brauchen wir einen ständigen Austausch“, so Köstinger. Nur 85 % des jährlich nachwachsenden Holzes werden in Österreich entnommen. Österreichs Wälder wachsen also um rund 5500 Hektar oder 4,5 Mio. Festmeter pro Jahr. „Russland verfügt über 20 % der Weltwaldfläche. Österreich ist demgegenüber zwar klein, aber in punkto Forst- und Holzwirtschaft ein Player am Weltmarkt”, zeigte sich Köstinger überzeugt.
Mehr Kooperation auf allen Ebenen
Um die Zusammenarbeit besser zu koordinieren wird eine gemeinsame Arbeitsgruppe für Forstwirtschaft, die aus der Bundesforstagentur (Rosleskhoz) und dem Landwirtschaftsministerium besteht, gegründet. Der Austausch von statistischen Daten, sowie von wissenschaftlichen und technischen Informationen im Bereich der Forstwirtschaft, aber auch die wissenschaftliche Forschung und Bildungsaktivitäten im Bereich der Forstwirtschaft stehen im Fokus der Arbeitsgruppe. „Eine nachhaltige und effiziente Bewirtschaftung unserer Wälder ist schon allein wegen der Rolle, die sie für das Klima spielen, von globaler Bedeutung. Das wird auch für Russland immer wichtiger. Daher müssen wir im Bereich der Wissenschaft noch enger kooperieren. Der regelmäßige und strukturierte Erfahrungsaustausch unserer Experten ist dafür eine wichtige Voraussetzung und die Grundlage dieser nun unterzeichneten Partnerschaft“ , so Köstinger
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- Foto 1: BMNT/Paul Gruber