Die Schüler der landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen und handwerkliches Geschick: „Das sind zwei Komponenten, die einfach zusammengehören. Kein Wunder, dass die Absolventen so gefragte Arbeitskräfte in der Wirtschaft sind“, sagt Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger. Alleine in den vergangenen fünf Jahren haben 1011 Absolventen durch dieses Modell einen Zweitberuf erlernt. „Das stärkt die Wirtschaft und den ländlichen Raum“, betont Langer-Weninger.
Vom Pilotprojekt an zwei Standorten zum etablierten Erfolgsmodell
Was vor 20 Jahren als Pilotprojekt begann, hat sich nun als Erfolgsgeschichte etabliert. Vorerst an den Landwirtschaftsschulen Freistadt und Schlierbach aus der Taufe gehoben, wurde das Modell „Land- und Wirtschaft“ auf alle Schulstandorte mit der Fachrichtung Landwirtschaft ausgeweitet. „Die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Gewerbe ist vor allem im ländlichen Raum besonders wichtig. Einerseits sind viele landwirtschaftliche Nebenerwerbsbetriebe auf einen Zweitberuf angewiesen, andererseits sucht die Wirtschaft tüchtige Mitarbeiter in allen Branchen“, ist Agrarlandesrätin Langer-Weninger überzeugt von dem Modell.
Nach einer soliden Grundausbildung an den Landwirtschaftsschulen wird im dritten Jahrgang ein vierwöchiges gewerbliches Praktikum, wenn möglich schon am künftigen Lehrbetrieb, absolviert. Ab Mitte April besuchen die Schüler zehn Wochen parallel zur Fachschule die jeweilige erste Klasse Berufsschule im gewerblichen Bereich. Die Schulkosten dafür übernimmt das Land Oberösterreich.
Innerhalb von fünf Jahren zu zwei Berufsabschlüssen
Das Modell „Land- und Wirtschaft“ biete zahlreiche Vorteile. „Es ermöglicht gesicherte Arbeitsplätze durch die Verbindung von landwirtschaftlichen und wirtschaftlichen Tätigkeiten. Durch den Einstieg im zweiten Lehrjahr mit Lehrzeitanrechnung gelangen die Schüler schneller ins Berufsleben. Innerhalb von fünf Jahren können sie so zwei Berufsabschlüsse erwerben“, sagt die Agrarlandesrätin. Zudem würden die jungen Menschen eine höhere Lehrlingsentschädigung erhalten.
Das Ausbildungsmodell sichert regionale Arbeitsplätze und fördert die Erwerbskombination von landwirtschaftlichen und wirtschaftlichen Tätigkeiten. „Das bietet eine attraktive Zukunftsperspektive für junge Menschen und stärkt gleichzeitig die regionale Wirtschaft“, betont Michaela Langer-Weninger.
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- Lehre: agrarfoto.com