Die vielen Krisen auf der Welt lassen uns vermehrt über existenzielle Notwendigkeiten nachdenken. In den letzten 50 Jahren bis 2020 waren in Europa praktisch alle unsere Lebensbereiche durch den globalen Austausch von Gütern und Dienstleistungen mehr oder weniger krisensicher. Der Wohlstand erreichte seinen Höhepunkt, vermutlich kann diese kriegsfreie Zeit aus heutiger Sicht als die Beste der europäischen Geschichte bezeichnet werden.
Klimakrise, Corona, Lieferengpässe, Kriege, Rohstoff- und Energieknappheit, Teuerung, Arbeitskräftemangel usw. machen jetzt aber darauf aufmerksam, wie wichtig Regionalität und ein hoher Selbstversorgungsgrad sind. Sie fördern die Resistenz gegen Krisen und Abhängigkeiten, die als Beiwagerl der Globalisierung eingeschleppt wurden. Regionalität wird meist nur mit der sicheren Versorgung mit heimischen Lebensmitteln in Verbindung gebracht. Regionalität im Sinne der Vorbeugung gegen Krisen brauchen wir jedoch auch bei Energie, Gesundheitseinrichtungen, Medikamenten, Rohstoffen, Arbeitskräften – in allen Lebensbereichen. Und dabei müssen wir uns abwenden von der Vorstellung endlosen Wachstums.
Wir haben den Höhepunkt des grenzenlosen Konsums überschritten und müssen wieder lernen, uns einzuschränken, ob bei der Verschwendung von Lebensmitteln, beim Umgang mit Boden, beim Energie- und Konsumgüterverbrauch, beim Urlauben – was nicht Wohlstandsverlust bedeuten muss. Eine Botschaft, die nicht gern gesagt wird, die aber gesagt gehört.
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