Bei der Geflügelmast ist Brasilien schon länger Exportadresse Nummer Eins. 2023 brachen die Brasilianer ihre eigenen Rekorde.

Einer kurz vor dem Jahreswechsel veröffentlichten Statistik der brasilianischen „Vereinigung tierisches Protein“ (ABPA) zufolge, knackte Brasilien als größter Geflügelfleisch-Exporteur der Welt 2023 erstmals die 5 Mio. Tonnen Export-Marke. Exakt 5,1 Mio. Tonnen soll Brasilien laut ersten Schätzungen im Vorjahr als frisches und verarbeitetes Geflügelfleisch ausgeführt haben. Das sind um 6,8 Prozent mehr als im Rekordjahr 2022, schreibt Agra Europe.

Zugleich sei auch die Geflügelproduktion im flächenmäßig größten Staat Südamerikas gewachsen – wenn auch nicht im gleichen Ausmaß. 14,8 Mio. Tonnen erzeugten die brasilianischen Farmer im Vorjahr und damit um 2,6 Prozent mehr als zwölf Monate zuvor. Ein Ende der Wachstumsbestrebungen erwartet die „Vereinigung tierisches Protein“ vorerst nicht.

Profiteur der schwächelnden EU-Erzeugung

Auch die brasilianischen Schweinefleischausfuhren vergrößerten sich nach Einschätzung der Vereinigung 2023 wieder. Nach einem Einbruch 2022 exportierte Brasilien im Vorjahr 1,2 Mio. Tonnen, knapp 9 Prozent mehr als zuletzt und ebenfalls ein neues Rekordniveau für den südamerikanischen Staat. Auch die nationale Gesamterzeugung soll ABPA-Angaben zufolge um über 2 Prozent gewachsen sein, auf nunmehr 5,1 Mio. Tonnen. Damit erreicht Brasilien das Produktionsniveau des EU-Erzeugerlandes Nummer Eins, jenes von Spanien.

Dass die Schweinefleisch-Exportchargen der EU zuletzt schrumpften, wird von den brasilianischen Händlern dabei durchaus begrüßt. Man macht sich dadurch bessere Chancen bei der Erschließung neuer und beim Ausbau bestehender Absatzmärkte aus, zitiert Agra Europe einen ABPA-Sprecher.

Keine validen Zahlen liegen vorerst zu den brasilianischen Rindfleischausfuhren im Jahr 2023 vor. Die Vereinigung der brasilianischen Rindfleischexporteure nannte bis einschließlich November eine Größenordnung von 2,2 Mio. Tonnen, was gegenüber 2022 einer Steigerung von fast 7 Prozent entspräche.

Hitzebedingte Ausfälle bei Soja

Die für die Fleischerzeugung essenzielle Sojaproduktion Brasiliens soll laut Prognosen des Internationalen Getreiderates in der derzeit laufenden Ernte übrigens geringer ausfallen als zuvor angenommen. Das Londoner Expertengremium korrigierte ihre Einschätzung für den Amazonas-Staat um 6,5 Mio. Tonnen (auf jetzt 153,5 Mio. Tonnen) nach unten. Die Defizite seien Ertragseinbußen durch Hitze und Dürre geschuldet, begründet man die Entscheidung.

 

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  • Hühnermast Brasilien: AlfRibeiro - stock.adobe.com
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AUTORClemens Wieltsch
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