Kommentar von Martin Kugler,
Agrar- und Wissenschaftsjournalist
Das Jahr 2023 war (wieder einmal) ein Jahr der Klima- und Wetterextreme: UNO-Experten sehen das Vorjahr global als noch heißer als die bisherigen Rekordjahre 2016 und 2020 an. In Österreich geht 2023 laut GeoSphere Austria gemeinsam mit dem Jahr 2018 als das wärmste Jahr in die 256-jährige Messgeschichte ein.
Bei zahlreichen Ackerkulturen hatte das fatale Auswirkungen: Wie die Österreichische Hagelversicherung kürzlich bekannt gab, waren die Klimaschäden im vergangenen Jahr mit 250 Mio. Euro dramatisch (2022: 170 Mio. Euro).
Die Weltklimakonferenz im Dezember in Dubai konnte mit ihrem schwachen Ergebnis keine Kehrtwende einleiten: Weltweit stockt der Kampf gegen die Klimaerwärmung, und Besserung ist nicht in Sicht.
Das liegt nicht nur an der fehlenden Einsicht vieler Machthabender, sondern insbesondere daran, dass Klimaschutzmaßnahmen in vielen Bevölkerungsgruppen unpopulär sind. Dies wird sich auch im heurigen „Superwahljahr“ niederschlagen: In mehr als 75 Staaten (darunter die USA, Indien, Mexiko, Russland, die EU und auch Österreich) wählen rund vier Milliarden Menschen (jeder zweite Erdenbürger) neue Parlamente oder Regierungen. Wenn hier wirklich, wie zu befürchten ist, eine rechtspopulistische Welle über die Erde rollt und sich autokratische Tendenzen verstärken, sieht es schlecht aus für die Zukunft des Klimas und damit des Planeten.
Diese düsteren Vorzeichen sollen uns allerdings nicht dazu verleiten, die Hoffnung zu verlieren – denn ohne Hoffnung sind wir alle verloren.