Den Fleischherstellern fehlt es laut Agra-Europe an allen Ecken und Enden an Schlachttieren. Sowohl die Schweine- als auch die Rindfleischerzeugung in den EU-27 dürfte 2023 auf den tiefsten Stand seit mehr als zehn Jahren sinken. Dies lassen die vorläufigen Daten von Eurostat, dem Statistischen Amt der EU, prognostizieren. So wurden in den ersten drei Quartalen 2023 in den EU-27 nur 162,5 Mio. Schweine geschlachtet; um 14,6 Mio. oder 8,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Menge an Schweinefleisch sank um 7,7 Prozent auf 15,2 Mio. Tonnen. Die Produktion dürfte heuer die Marke von 21 Mio. Tonnen unterschreiten, was zuletzt 2009 der Fall war.
Minus in allen Mitgliedsstaaten
Wie es aussieht, dürfte heuer in keinem einzigen der 27 Mitgliedstaaten mehr Schweinefleisch produziert worden sein als im Vorjahr. Am geringsten waren nach den vorläufigen Daten die Rückgänge mit 3 bis 4 Prozent in Rumänien, Ungarn und Polen. In der Schweinehochburg Spanien wurden zuletzt mit gut 39 Mio. Tieren um 7,2 Prozent weniger Tiere gschlachtet. In Deutschland wurden um rund 8 Prozent weniger Schlachtungen und Schweinefleischmengen verzeichnet. Das Schlusslicht bildete Dänemark mit einem Produktionseinbruch von rund 20 Prozent.
Etwas moderater fiel der Erzeugungsrückgang bei Rindern aus. Laut Eurostat wurden von Jänner bis September 16,1 Mio. Tiere geschlachtet, um 723.000 oder 4,3 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode. Die Rindfleischmenge ging dabei um 5 Prozent auf 4,7 Mio. Tonnen zurück. Das ist mehr, als die EU-Kommission im Herbst für das Gesamtjahr mit einem Minus von 3 Prozent prognostiziert hat.
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