Kommentar von Martin Kugler,
Agrar- und Wissenschaftsjournalist
Die Landwirtschaft zeigt so deutlich wie kaum ein anderer Bereich, wie stark der Klimawandel schon unser Leben beeinflusst – siehe etwa die bescheidenen heurigen Ernteerträge bei Mais, Kürbis, Erdäpfel oder Obst.
Bäuerinnen und Bauern reagieren darauf mit Anpassungen der Bewirtschaftung ihrer Felder, viele von ihnen setzen mittlerweile auf Kulturen, die den neuen Klimabedingungen besser entsprechen (bis hin zum Anbau etwa von Reis, Kichererbsen oder Oliven).
Dieser Anpassungsprozess ist gut und richtig, aber ändert natürlich nichts an der Notwendigkeit, die globale Erwärmung an ihrer Wurzel zu packen – nämlich beim Ausstoß von Treibhausgasen.
Wie schwer wir uns damit tun, sieht man auf allen Ebenen. So sind etwa die Verhandlungen bei der laufenden Weltklimakonferenz in Dubai äußerst zäh. In Österreich schaffen wir es seit Jahren nicht, ein wirksames Klima-schutzgesetz zu beschließen.
Und auch auf persönlicher Ebene sind wir zurückhaltend: Laut einer Umfrage der Akademie der Wissenschaften stimmen zwar 63 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher zu, dass es mehr Maßnahmen gegenden Klimawandel geben sollte. Doch wenn es um konkrete Maßnahmen geht, sinkt die Zustimmung rapide.
Die Landwirtschaft ist auf jeden Fall ein wichtiger Teil einer Lösung – etwa durch die Produktion von erneuerbarer Energie, durch nachhaltige Produktionsverfahren oder durch CO2-Bindung in Wäldern und im Boden. Hier geschieht schon einiges. Und unabhängig davon, dass es in anderen Bereichen stockt, muss dieser Weg weiterverfolgt werden.