Tofu, eine Wurmfarm und ein Wassergarten

Die diesjährigen Innovationspreis-Sieger Simon Kaiblinger mit Frau Alina, Bernhard und Isabel Klutz und Andreas Koitz mit seiner Partnerin Nina Gruber-Mach sowie dahinter die Gratulantinnen und Gratulanten des Vereines „Junge Landwirtschaft Österreich“.

Der „Tag der Jungen Landwirtschaft“ stand heuer unter dem Thema „Management knapper Ressourcen“. Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung des Innovationspreises.

Mehr als 170 Personen kamen vergangenen Donnerstag zum „Tag der Jungen Landwirtschaft“ ins Raiffeisen Forum in Wien – ein neuer Rekord. Immerhin 19 qualitativ hochwertige Einreichungen gab es davor zu den mit insgesamt 6.000 Euro dotierten Innovationspreisen. Übergeben wurden sie von Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger zusammen mit den Kooperationspartnern der „Jungen Landwirtschaft“ (JLW), Martina Kiefer von der BauernZeitung und Claudia Mittermayr, Bereichsleiterin Betriebsmittel in der RWA.

Die Top 3

Platz 1 ging an Isabel und Bernhard Klutz für ihren „Waldviertler Tofu“: Der niederösterreichische Betrieb verkauft nach umfangreicher Produktentwicklung seit 2021 Tofu aus eigenem Soja. Die verschiedenen Sorten werden ausschließlich aus regionalen Zutaten hergestellt. Die neueste Innovation ist „Tofu au Chocolat“, ein zartbitteres Schokoladenmousse aus Seidentofu, welches auf der Zunge zergehen soll.

Platz 2: Andreas Koitz für seine „Prime Insects/Wurmfarm“: Seit 2017 wird die biologische Mehlwurmzucht im Kärntner Lavanttal geführt. Sie gilt als die erste dieser Art in Österreich und eine der wenigen in Europa. Die Produktpalette reicht von Lebensmitteln über Dünger bis hin zu Futtermitteln für andere Tiere.

Platz 3: Simon Kaiblinger für seinen „Wassergarten Aquaponik“: Der „AMA Genuss Region Bauernhof“ in Niederösterreich kombiniert Fischzucht mit Gemüsebau und nutzt den natürlichen Nährstoffkreislauf für eine nachhaltige Produktion.

Interessante Referate und Diskussionen

Teilnahmeberechtigt beim Innovationspeis waren alle Landwirtinnen und Landwirte in Österreich, die das 40. Lebensjahr noch nicht überschritten haben und bereits den Hof übernommen haben oder in Zukunft übernehmen werden. Schon vor der Ehrung standen zwei Referate auf dem Programm. Helmut Habersack, Leiter des Instituts für Wasserbau, Hydraulik und Fließgewässerforschung an der Universität für Bodenkultur Wien (und Ende Oktober von der Zeitung „Die Presse“ als „Österreicher des Jahres 2023“ ausgezeichnet), sprach über die Herausforderungen von Wasserknappheit und ihre Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Josef Rohregger, Gründer und Vorstand von zukunft.farm eG, skizzierte mögliche Zukunftsszenarien für die Landwirtschaft, sprach sich dabei für den Erhalt der kleinstrukturierten Landwirtschaft in Österreich aus. Die beiden Referate waren auch Impuls für die anschließende Diskussion, an der sich auch Carina Reiter beteiligte, die Delegierte der JLW im Europäischen Rat der Junglandwirt­Innen (CEJA).

Quelle: Josef Farda
Nach der Siegerehrung wurde auch musikalisch aufgespielt.

Kulinarische Köstlichkeiten aus Österreich mit musikalischer Begleitung standen danach auf dem Programm. Abschließendes Resümee von Martin Öhler, Obmann der JLW: „Unser Tag der Jungen Landwirtschaft hat gezeigt, welche Innovationskraft in der nächsten Generation der österreichischen Bäuerinnen und Bauern steckt. Ihre Ideen für eine nachhaltige Landwirtschaft sind beeindruckend und wegweisend. Ich gratuliere allen Gewinnerinnen und Gewinnern.“

Hier noch die Links zu den drei Siegerbetrieben:

waldviertler-tofu.at
primeinsects.com
wasser-garten.at

- Bildquellen -

  • Musik: Josef Farda
  • Siegerfoto mit Vorstand: Josef Farda
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AUTORMichael Stockinger
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