Lupinen werden hierzulande kaum angebaut. Hektarerträge von 1,5 bis 4,5 Tonnen sind möglich.

Lediglich auf 2 bis 3 Prozent Ackerfläche Europas gedeihen Leguminosen. Zu wenig, wie die Initiatoren des Projektes „Legume Generation“ finden. 32 Forschungseinrichtungen und Züchtungsunternehmen aus 16 Ländern haben sich deshalb unter der Führung von Lars-Gernot Otto vom deutschen Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung zusammengefunden, um gemeinsam den Weg für eine europäische Eiweißversorgung zu ebnen.

33 Mio. Tonnen Importsoja für Europa

Bis Februar 2028 will man die züchterische Bearbeitung von Hülsenfrüchtlern forcieren und damit deren Anbau produktiver und rentabler gestalten. Denn genau hier sieht „Legume Generation“ derzeit das Problem: „Private Investitionen in die Züchtung von Leguminosen waren bisher wenig rentabel“, teilt man mit. Dabei habe „die Art und Weise, wie wir in Europa Eiweißpflanzen anbauen und verwenden“, durchaus großen Einfluss auf die Welt. Immerhin belaufe sich allein der EU-Sojabedarf auf jährlich rund 33 Mio. Tonnen, selbst erzeugt werden hingegen nur etwa 2,8 Mio. Tonnen. Auch die Europäische Union hat das Manko längst erkannt und unterstützt die im September gestartete Initiative gemeinsam mit dem Vereinigten Königreich mit 7 Mio. Euro. Insgesamt werden 8,6 Mio. Euro an finanziellen Mitteln benötigt. Diese sollen zur Gänze in die Züchtung von Sojabohnen, Lupinen, Erbsen, Linsen, Fisolen und Klee fließen.

Höhere Resistenzen, mehr Ertrag

Österreich ist mit der Universität für Bodenkultur an „Legume Generation“ beteiligt. Gleich mehrere Institute der Wiener Agrar-Uni steuern Forschungsprojekte bei. So sollen etwa Sojabohnen noch besser an europäische Anbaubedingungen, an den zunehmenden Trockenstress und an spezifische Verarbeitungsanforderungen angepasst werden. Johann Vollmann, der sich als Professor für Pflanzenzüchtung intensivst mit der ölhaltigen Bohne auseinandersetzt, sieht in ihr „den idealen Ausgangspunkt für pflanzenbasierte Protein- Lebensmittel“. Besonderen Fokus will man in Wien auch auf Lupinen richten. Diese würden aufgrund der Anfälligkeit für Pilzkrankheiten europaweit kaum kultiviert. Eine Analyse der Resistenzmechanismen von rund 120 bisher nicht untersuchten Lupinensorten soll hier Abhilfe schaffen. „Die daraus gewonnenen Erkenntnisse zu resistenzbezogenen Genen sollen als Basis für die Züchtung von neuen Lupinensorten dienen“, weiß Thomas Svoboda, der am Institut für Mikrobielle Genetik für „Legume Generation“ verantwortlich zeichnet. Diese Sorten sollen außerdem durch höhere Erträge an Attraktivität gewinnen, heißt es.

legumehub.eu/

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  • Lupinenbestand: OLGA - STOCK.ADOBE.COM
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AUTORClemens Wieltsch
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