Urkundlich erwähnt wurde das „Törggelen“ in Südtirol bereits 1428. Wahrscheinlich war es aber schon viel früher Brauch, dass man die Winzer direkt in ihren Presshäusern, den „Torggln“ besuchte, um den Jungwein zu verkosten. Um dafür bestmöglich gerüstet zu sein, wurde vorher ein üppiger Schmaus zu sich genommen. Als Vorspeise wird beim Törggelen eine Suppe serviert, meist ist es eine Gerstensuppe, oft aber auch Gemüse- oder Gulaschsuppe. Anschließend gibt es die traditionellen Bauerngerichte Schlutzkrapfen oder Knödel. Beim Törggelen darf die traditionelle Schlachtplatte nicht fehlen. Der Name stammt von der Anordnung der verschiedenen Fleisch- und Wurstsorten auf dem Sauerkraut und den „Erdäpfelblattln“. Von Blutwurst, Rippelen bis Selchfleisch ist alles dabei. Meist stellt die deftige, vielseitige Schlachtplatte das Highlight des Abends dar. Um den gemütlichen Törggeleabend abzuschließen, werden gerne süße Bauernkrapfen serviert. Diese bestehen aus einem hauchdünnen Teig und werden mit hausgemachten Marmeladen oder Mohn gefüllt. Doch auch die gebratenen Kastanien gehören zum krönenden Abschluss. Dazu reicht man jungen Wein oder Apfelsaft.
Aufgrund der geografischen Nähe zu Südtirol hat sich dieser wunderbare Brauch auch in Nordtirol durchgesetzt. Zahlreiche Wirtshäuser bieten in den Herbstmonaten üppige Törggelemenüs an. Diese sind optimal, um sich mit Freunden einen feinen geselligen Abend zu machen und dabei die kulinarischen Köstlichkeiten des Herbstes zu genießen.
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