Die Bedeutung des heimischen Weins

Die Österreicher trinken gerne heimischen Wein. Sie konsumieren ihn zu verschiedenen Gelegenheiten und werden beim Kauf von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Aufschluss über seine Beliebtheit gibt eine vom Österreichischen Weinbauverband Ende August in Auftrag gegebene Umfrage. „Die Ergebnisse können sich sehen lassen und zeigen ganz klar die Bedeutung von heimischem Wein in unserem Land“, freut sich Weinbau-Präsident Johannes Schmuckenschlager über die Ergebnisse.

Bekanntheit und Konsum sind weit verbreitet

In der Umfrage gaben 91 Prozent an, einen Wein aus Österreich zu kennen. Drei von vier Personen sprachen davon, österreichischen Wein zu trinken, Frauen etwas mehr als Männer. Interessant präsentierten sich die Antworten, wenn man sie nach dem Alter der Befragten aufteilt: Bei den Über-50-Jährigen gaben 72% an, Wein aus Österreich zu trinken. In der Altersgruppe der Unter-30-Jährigen waren es mit 83% deutlich mehr.
Jeder Vierte konsumiert Wein etwa ein- bis zweimal pro Monat, jeder Dritte seltener als einmal pro Monat. Fast ein Fünftel der Befragten gibt an, ein- bis zweimal pro Woche Wein zu trinken, 5% der Österreicher sprechen von täglichem Konsum. Demgegenüber steht jeder fünfte Österreicher, der nie Wein trinkt. Nach ihrer Einschätzung zu Wein als Kulturgut gefragt, schätzen knapp drei Viertel, dass das Kulturgut Wein wichtig für die österreichische Identität ist.

Diese vom Weinbauverband als hoch eingeordnete Bedeutung von Wein zeigt sich auch bei der Rolle von Wein im sozialen Umfeld der Befragten. 16% gaben an, dass Wein für sie in solchen Gelegenheiten eine große Rolle spiele. Für etwa jeden Vierten spielt Wein im sozialen Umfeld eine eher große Rolle. Für den Weinbauverband spricht das für die gesellschaftliche Komponente von Wein, die in Österreich große Tradition hat. Hier zeigte sich im Geschlechtervergleich, dass Frauen die Bedeutung von Wein höher schätzen als Männer. Bei den befragten Frauen gaben 46% an, Wein komme eine große oder eher große Rolle zu. Von den Männern machen diese Aussage nur 39%. Auch im Altersvergleich ist ein Unterschied erkennbar: 40% der Über-50-Jährigen stehen 47% der Unter-30-Jährigen gegenüber, in deren sozialem Umfeld Wein eine
große oder eher große
Rolle spielt.

Kaufentscheidung von vielen Faktoren beeinflusst

Interessant sind die Faktoren, die die Kaufentscheidung österreichischer Weine beeinflussen. An der Spitze des Rankings mit Mehrfachnennung steht mit 44% das Weingut bzw. der Winzer als ausschlaggebender Faktor. Der Weinbauverband schließt daraus, dass Wein ein sehr persönliches Produkt ist und den heimischen Weinbaubetrieben großes Vertrauen entgegengebracht wird. Mit 38% folgt auf Platz 2 der Preis vor Weinempfehlungen von Freunden (36%). Dahinter reihen sich die Weinregion (30%) und die Rebsorte (27%). In absteigender Reihung folgen: Biologischer Anbau (20%), Nachhaltigkeit, Weinbewertungen und Auszeichnungen. Jedem zweiten Befragten ist die Qualität österreichischer Weine sehr wichtig, weitere 20% ordnen sie als wichtig ein.

Wein oder Bier?

Insgesamt stimmte knapp die Hälfte für Wein, rund ein Viertel für Bier. Die restlichen Personen gaben an, keinen Alkohol zu trinken. Die Antworten sehen nach Geschlechtern aufgeteilt unterschiedlich aus: Etwa die Hälfte der Frauen gab an, Wein zu bevorzugen, nur 11% Bier. Bei den Männern sprechen sich 38% für Bier aus, nur 34% für Wein. Auch nach Altersgruppe verteilen sich die Antworten unterschiedlich: Knapp die Hälfte der Über-50-Jährigen gesellt sich zum Team Wein, bei den Unter-30-Jährigen sind es 10% mehr. Die höhere Bedeutung von Wein bei der jüngeren Generation führt der Weinbauverband auf ihr hohes Qualitätsbewusstsein zurück. Bei der Vorliebe für Bier ist der Unterschied nicht so deutlich zwischen den Altersgruppen.

Repräsentative Befragung

Die Umfrage wurde im Auftrag vom Österreichischen Weinbauverband vom Institut für Demoskopie und Datenanalyse IFDD Ende August 2023 durchgeführt. Dabei wurden stichprobenartig 1.000 Österreicher ab 16 Jahren befragt. Diese wurden quotiert nach verschiedenen soziodemographischen Daten zufällig ausgewählt. Die Umfrage ist somit repräsentativ für die gesamte österreichische Bevölkerung über 16 Jahren.

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