Zweites Sommergespräch: Im Stall mit LH Mattle

Erstmals seit seiner Wahl zum Landeshauptmann war Anton Mattle als Hauptredner zu Gast beim traditionellen Sommergespräch des Tiroler Bauernbundes.

Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler, LH Anton Mattle, LK-Präsident NR Josef Hechenberger, Bauernbunddirektor Peter Raggl und Bezirksbauernobmann Thomas Schweigl dankten der Familie Kiechl (Mitte) für ihre Gastfreundschaft.

Mehr als 250 Bäuerinnen, Bauern und Jungbauern aus Innsbruck-Land nahmen vergangenen Freitag am Sommergespräch am Sillerhof der Familie Kiechl in Rinn teil. Als Hauptreferent tauschte sich LH Anton Mattle mit den Anwesenden aus. 

Große Verantwortung

„Landwirtschaft ist mehr als Bodenbearbeitung, sie ist Lebensmittelproduktion und bedeutet große Verantwortung“, meinte Anton Mattle. Diese reiche über die eigene Hofstelle hinaus: „Mit der Hofübernahme geht man eine große Verantwortung ein, denn Grund und Boden sind in Tirol besonders wertvoll und brauchen Schutz. Auch für die Waldpflege setzen sich die Bäuerinnen und Bauern ein. Und dort brennt der Hut.“ Denn die Sicherung des Lebensraums in Tirol sei durch die Sturmschäden gefährdet. Mattle: „Es stimmt mich nachdenklich, wie sehr die Häufigkeit von Naturereignissen zugenommen hat.“ 

Auch das Thema Großraubtiere und ihre Entnahme sprach der Landeshauptmann an: „Dreimal hieß es inzwischen in Tirol Waidmannsheil. Zwar haben wir mit unseren Verordnungen noch keine perfekte Lösung für die Problematik, aber wir sind auf einem besseren Weg als im letzten Almsommer.“ Mattle stellte klar: „Der Wolf hat im dicht besiedelten Raum einfach keinen Platz.“

Zum Abschluss bedankte sich Mattle für die Arbeit der „fleißigen Bäuerinnen und Bauern“: „Danke, dass ihr so ‚zache‘ Leute seid!“

Vielfältige Herausforderungen

Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler bedankte sich ebenso für das zahlreiche Erscheinen und ging auf aktuelle und künftige Herausforderungen der Landwirtschaft ein: Teuerung von Betriebsmitteln, die Auswirkungen des Ukraine-Krieges, Borkenkäfer, Großraubtiere und steigende Anforderungen an den Tierschutz. Besonders hervor hob er den Bodenschutz: „Gerade beim Thema Energieerzeugung ist es wichtig, jene Flächen zu nutzen, die bereits verbaut wurden.“ Photovoltaik sollte sich beispielsweise auf Dachflächen abspielen, statt auf der Wiese. Auch Parkplätze sollte man bei der Energieerzeugung stärker in Anspruch nehmen.

In seinem Redebeitrag ging LK-Präsident NR-Abgeordneter Josef Hechenberger auf die wirtschaftliche Situation an den Höfen ein, die er als äußerst angespannt bezeichnete. Nicht nur teure Betriebsmittel seien ein Problem, auch der steigende Druck vonseiten des Handels, der nach deutschem Vorbild eine Haltungskennzeichnung fordert. „Wir dürfen uns bei der Anbinde- und Kombinationshaltung nicht auseinanderdividieren lassen, nur um der Werbemaschinerie des Handels zu gefallen“, verdeutlichte Hechenberger. Haltung bewahren müsste man auch beim Schutz von Grund und Boden vor ausländischen Investoren.

In der anschließenden Diskussion war ebenso der Bodenschutz Thema, im Augenmerk standen die Retentionsflächen für den Hochwasserschutz. Auch das Thema Energie beschäftigte die Bauern im Bezirk Innsbruck-Land.

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AUTORRed. HP
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