Der bierige Geschmack des Mischwaldes im Ausseerland

Braumeister Axel Kiesbye und ÖBf-Revierleiter Thomas Kranabitl bei der Wipferlernte.

Österreichische Bundesforste und Braumeister Axel Kiesbye setzen bei ihrem Waldbier 2023 wieder auf besondere Zutaten: Tanne und Vogelbeere. In limitierter Auflage soll es ab Oktober erhältlich sein.

Ein ganz spezieller Waldlebensraum und eine besondere Kulturregion prägen das diesjährige Waldbier: der Mischwald des Ausseerlandes im steirischen Salzkammergut. Sowohl die Tanne als auch die Eberesche sind zwei für diese Region typische Baumarten, die von den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) bewusst gefördert werden, um die Wälder dort klimafit zu machen.

Bäume für den Wald von morgen

Erstere kann mit ihren Pfahlwurzeln tiefere Bodenhorizonte erschließen. „Die Wurzeln machen damit die Tanne sturmfester und versorgen sie auch bei Trockenheit länger mit Nährstoffen als etwa die Fichte“, weiß Andreas Gruber, ÖBf-Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz.

Die frischen Triebe dagegen enthalten besonders viele Nährstoffe und sind stark aromatisch. Deshalb werden sie traditionell für die Herstellung etwa von Sirup oder auch Honig verwendet. Das Öl aus den Nadeln soll auch gegen Husten und Heiserkeit wirken.

Geerntet wurden die jungen Tannentriebe – sie werden auch Maitriebe genannt – Ende Mai in einem Mischwald im Bundesforste-Revier Altaussee. Rund 30 Kilogramm wurden sorgfältig von Hand durch die Forstfacharbeiter der ÖBf gewonnen und von Braumeister Axel Kiesbye, der ebenfalls bei der Ernte mit dabei war, eingebraut. „Nur wenige Stunden nach der Ernte wurden die frischen Wipferl zum heurigen Waldbiersud der heißen Bier-Würze zugesetzt und so die wertvollen ätherischen Öle herausgelöst“, berichtet der Kreativbrauer.

Anschließend wurden die zerkleinerten, aromatischen Früchte der Vogelbeere, die bereits im vergangenen Jahr geerntet wurden, mit Bierbrand versetzt und dem Waldbier während der geschmacklichen Reifung im Lagertank zugegeben. Die Eberesche oder Vogelbeere ist der „Baum des Jahres 2023“. „Sie ist in vielerlei Hinsicht eine ganz besondere Baumart und zeichnet sich durch ihre hohe Widerstandsfähigkeit aus“, sagt Gruber.  Durch ihre schmackhaften Früchte ist sie ein Liebling der Vögel, aber auch Bären, Füchse, Dachse und Nagetiere nutzen sie als Futterquelle. Ebenso gilt sie als eine Schmetterlingsfutterpflanze und dient weiteren zahlreichen Insekten als Nahrungspflanze.

Das heurige Waldbier wird nach Einschätzung des Braumeisters geschmacklich von den Spezialmalzen stammenden karamellig-waldhonigartigen Noten geprägt sein. Wie seine Vorgänger wird die Waldbier-Edition „Ausseer Mischwald“ in limitierter Auflage hergestellt und ab Oktober 2023 erhältlich sein.

Aufgrund seines hohen Alkoholgehalts soll das Waldbier über eine ausgezeichnete Lagerfähigkeit verfügen und kann als Jahrgangsbier nachhaltig gesammelt und mehrere Jahre gelagert werden. „Bisherige Waldbier-Jahrgänge sind nahezu ausverkauft und nur mehr vereinzelt oder als Sammlerobjekte erhältlich“, erklären die Projektverantwortlichen.

Ihr erstes Waldbier brachten die ÖbF übrigens im Jahr 2011 anlässlich des „Internationalen Jahres des Waldes“ heraus.

www.waldbier.com

- Bildquellen -

  • Tannenernte: ÖBF/Roast Media
- Werbung -
AUTORRed. MS
Vorheriger ArtikelKärnten wagt Vorstoß bei Bejagung von Wölfen
Nächster ArtikelKlimaforschung: Wie viel Öffentlichkeit ist nötig?