Kartoffelmarkt KW 26/’23: Eingeschränkte Erträge, rege Nachfrage

Der heimische Frühkartoffelmarkt hält sich heuer nicht an den üblichen Saisonablauf. Für gewöhnlich steigen im Juni Erträge und Angebot, während die Preise unter Druck geraten. Heuer ist dies bislang aber nicht der Fall.
Nach der Verzögerung durch das nasskalte Frühjahr sorgte in der vergangenen Woche die erste Hitzewelle mit Temperaturen von weit über 30 °C für einen eingeschränkten Mengenzuwachs. Die Hektarerträge kommen in Ostösterreich kaum über 20 bis 25 Tonnen hinaus.
Dem eingeschränkten Ertrag steht eine rege Nachfrage gegenüber, sodass die Frühkartoffelfelder rasch geräumt werden. Im Burgenland ist die Frühkartoffelernte mittlerweile schon abgeschlossen.
Die Erzeugerpreise gaben in der Vorwoche nur wenig nach. In Niederösterreich und der Steiermark wurden zu Wochenbeginn meist 48 bis 50 Euro/dt bezahlt. In Oberösterreich schreiten die Erntearbeiten bei Hektarerträgen von 25 bis 30 Tonnen ebenfalls rasch voran. Die Frühkartoffelpreise lagen hier zuletzt bei 55 Euro/dt.

Deutschland ist nur knapp versorgt

In Deutschland wurden in der Vorwoche die ersten regionalen Frühkartoffeln für den LEH verpackt. So zeitig begann die Frühkartoffelsaison in Deutschland noch selten. Dabei sind viele Partien noch gar nicht schalenfest. Dies akzeptiert der LEH heuer aber ohne Probleme. Es bestehen auch kaum Ausweichmöglichkeiten, denn Frühkartoffeln aus Israel, Ägypten oder Portugal sind nur mehr eingeschränkt verfügbar. Auch die jüngst leicht gestiegenen Mengen aus Spanien können den aktuellen Bedarf nicht abdecken. Die Erzeugerpreise für deutsche Frühkartoffeln sind entsprechend hoch und lagen zu Wochenbeginn bei 82 bis 84 Euro/dt.

Martin Schildböck, LK NÖ

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QuelleH.M.
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