Lastentaugliche Verbrenner und trendige E-Autos

Das "Lastentier" Amarok mit Verbrenner in der neuesten Version (l.) und der neue elektrische ID.7, noch in einer "getarnten Studie" (r.).

Politische Vorgaben zwingen die Autokonzerne zu Konzepten ohne Diesel- und Benzinmotoren. Gleichzeitig will man den Kunden in den kommenden Jahren weiterhin ein interessantes Angebot an Verbrennern bieten. Ein gutes Beispiel für die duale Strategie ist der VW-Konzern.

Die Entwicklung geht klar weg von fossilen Treibstoffen. 2022 sind laut der EV-Volumes-Datenstatistik 10,5 Millionen neue BEVs (reine E-Fahrzeuge) und PHEVs (Plug-in-Hybrids, mittels Steckdose aufladbar) ausgeliefert worden, ein Anstieg von 55 Prozent gegenüber 2021. Der Marktanteil von EVs, also von Fahrzeugen mit zumindest teils elektrischem Antrieb, soll bereits 13  Prozent erreicht haben.

Auch in Österreich gehen die EVs immer besser. Laut Statistik Austria erhöhte sich der Anteil alternativ betriebener Pkw (88.368) bei den Neuzulassungen 2022 um 3,5 auf 41,1 Prozent. Während die Registrierungen der Hybrid-Pkw einem Trend folgend zurückgingen, konnten die reinen E-Fahrzeuge zulegen (+2,4 % Neuzulassungen, 15,9 % Marktanteil).

In Europa werden diese Antriebe neben privaten und einzelstaatlichen Initiativen vor allem durch die EU gefördert. Auch dürfen ab 2035 in den EU-27 keine Neuwagen mehr verkauft werden, die mit Benzin oder Diesel betrieben werden. Ausschließlich für jene Fahrzeuge, die mit synthetischen und mit erneuerbarer Energie hergestellten Kraftstoffen, also den sogenannten “E-Fuels” fahren, soll es eine Ausnahme geben.

Autohersteller können sich von diesen Entwicklungen nicht abkoppeln. Das gilt auch für den VW-Konzern mit seinen zehn Marken, von denen zwei, VW und Skoda, in Österreich 2022 die PKW-Neuzulassungsstatistik anführten.

VW baut E-Bereich massiv aus

Der VW-Konzern plant zwischen 2023 und 2027 Investitionen in Höhe von 180 Mrd. Euro in die „attraktivsten Profit-Pools“. Gut zwei Drittel (68 %) der Investitionen sind für Digitalisierung und Elektrifizierung vorgesehen. In der vergangenen Fünfjahresplanung waren es laut Konzernangaben noch 56 Prozent. Bereits 2025 soll jedes fünfte verkaufte Fahrzeug weltweit über einen reinen Elektroantrieb verfügen. Im Zuge der Batteriestrategie werden dafür bis zu 15 Mrd. Euro für den Aufbau von Zellfabriken des Batterie-Start-ups PowerCo und „Vorleistungen für die Rohstoffsicherung“ investiert. Bis 2030 soll PowerCo einen Jahresumsatz von mehr als 20 Mrd. Euro erwirtschaften.

Übrigens: Am Montag hat Volkswagen bereits sein drittes Elektroauto im heurigen Jahr präsentiert. Die Reiselimousine ID.7 der „gehobenen Mittelklasse“ soll speziell die Absatzmärkte in Europa, China und Nordamerika bereichern.

Ergänzt werden die E-Ambitionen des VW-Konzerns durch laufende Investitionen in die letzte Generation von Verbrennungsmotoren.

Der neue Amarok

Auch für die Land- und Forstwirtschaft kommen interessante Modelle auf den Markt, so der neue Amarok, der Premium-Pick-up von VW, seit März bestellbar. Er meistert mit bis zu 1,19 Tonnen Zuladung, bis zu 3,5 Tonnen Anhängelast und einer Cargobox jede Menge Aufgaben. An Bord sorgen je nach Ausstattung mehr als 25 Assistenzsysteme, Displays mit bis zu 12,3  Zoll und eine Mischung aus digitalen und analogen Bedienelementen für Sicherheit, Komfort und das gewisse Extra. Angetrieben werden die Fahrzeuge wahlweise von TDI-Vierzylindern mit 170 oder 204 PS sowie einem Sechszylinder-Turbodiesel-Motor mit 241 PS. In Österreich wird der neue Pick-up serienmäßig mit Allradantrieb und Sperrdifferential an der Hinterachse ausgeliefert.

Tipp: Zulassungsbesitzer eines von der Abgasaffäre betroffenen VW, die dieser Tage vom Kraftfahramt eine Aufforderung bekommen haben, sollten laut ÖAMTC rasch ein Software-Update durchführen. Sonst drohe der Verlust der Kfz-Zulassung. Mehr unter: bauernzeitung.at/software-update

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  • Bildschirmfoto 2023 04 17 Um 15.17.42: Volkswagen AG
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AUTORMichael Stockinger
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