Die Frostnächte in der Karwoche haben den steirischen Obstbauern wieder schwer zugesetzt. In manchen Tallagen wurden bis zu minus acht Grad gemessen. Das führte vor allem beim Steinobst zu massiven Schäden. „Die Obstbauern haben alles unternommen, um die Ernte zu retten“, sagt der Bundesobmann der Erwerbsobstbauern, Manfred Kohlfürst, „aber leider schaut es vor allem bei den Marillen schlecht aus.“ Auch bei Kirschen und teilweise bei der Birne ist es zu erheblichen Frostschäden gekommen. Inwieweit die von den Obstbauern durchgeführten Abwehrmaßnahmen wie das Heizen Wirkung gezeigt haben, lässt sich noch nicht genau abschätzen, denn es war vielerorts viel zu kalt dafür.
Vorsichtige Schätzungen der Österreichischen Hagelversicherung gehen von Schäden in der Steiermark in der Höhe von 23 Millionen Euro aus. „Aber tatsächliche Zahlen lassen sich erst zu einem späteren Zeitpunkt wirklich sagen, wenn erkennbar ist, wie sich die Kulturen weiterentwickeln“, erklärt Landesstellenleiter Josef Kurz.
Das Dilemma, in dem vor allem die Obstbauern stecken, ist nicht neu. Aufgrund der Erderwärmung setzt die Vegetation immer früher ein. In Kombination mit Frostnächten, die grundsätzlich um diese Zeit nicht ungewöhnlich sind, stellt der verfrühte Vegetationsbeginn aber eine zunehmende existentielle Bedrohung dar. Vielen Obstbauern ist das Katastrophenjahr 2016 mit einem Gesamtschaden von mehr als 200 Millionen Euro noch in schlechter Erinnerung. Auch die Jahre 2017, 2020 und 2021 waren wiederkehrend frostig. Als agrarischer Spezialversicherer hat die Österreichische Hagelversicherung schon vor zehn Jahren auf dieses Problem reagiert. Seither können Obstbauern das Risiko Frost versichern.
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