Zu Unrecht werden sie oft als Unkraut bezeichnet, obwohl sie alles andere als lästig sondern überaus gesund sind. Beim Sammeln der Kräuter gilt es, nur jene Pflanzen mitzunehmen, die man auch kennt. Außerdem sollte behutsam geeerntet werden, um die Pflanze nicht zu zerstören. Viele Wildkräuter haben giftige Doppelgänger, mit denen nicht zu spaßen ist. Prominentes Beispiel dafür ist der intensiv duftende Bärlauch, der oft bereits im März sprießt. Charakteristisch für ihn ist der starke Duft nach Knoblauch. Dieser unterscheidet den Bärlauch von seinen giftigen
Doppelgängern – dem Maiglöckchen und der Herbstzeitlosen.
Brennnessel
Ende März beginnt auch die Zeit der Nesselpflanzen. Die ersten zarten Blätter der Brennnessel können jetzt schon geerntet werden. Noch fehlen ihnen die feinen Brennhaare – die Nesseln, denen sie ihren Namen verdanken. Die einzelnen Blätter lassen sich mit einer kleinen Schere oder ganz einfach mit den Fingernägeln abknipsen. Auch die Blätter der Taub- und Goldnessel können verzehrt werden, diese haben außerdem den Vorteil, dass sie überhaupt keine Brennhaare besitzen. Alle Nesselpflanzen können roh als Salat zubereitet werden, sie haben einen nussigen Geschmack, wirken harntreibend und unterstützen so den Körper beim Entgiften. Gerne werden Brennnesseln auch in der warmen Küche verwendet, z. B. in Form einer Suppe oder blanchiert und zubereitet wie Spinat. Wer Brennnessel zum Entschlacken nutzen möchte, kann die Blätter entweder frisch oder getrocknet als Tee verwenden.
Ehrenpreis
Relativ unscheinbar wächst der persische Ehrenpreis im Garten, auf Äckern und anderen nährstoffreichen Böden bis in relativ hohe Lagen. Die zartblauen Blüten und die grob gekerbten Blätter können gleichermaßen verwendet werden. Die Blüten sind allerdings recht empfindlich, weshalb man diese vorsichtig ernten sollte, wenn diese noch als Dekoration im Salat oder auf Gemüsegerichten verwendet werden. Ehrenpreis kann auch als Tee zubereitet werden, er erinnert geschmacklich an Schwarztee und wirkt verdauungsfördernd. Der Tee kann auch äußerlich angewendet werden und hilft gegen Akne und Neurodermitis.
Gänseblümchen
Das Gänseblümchen wird auch gerne als Blickfang auf Salaten oder Aufstrichen sowie als Kuchendeko verwendet. Dieses kleine, dekorative Wildkraut blüht bis in den Sommer hinein. Sowohl die Blüte als auch die Knospen und die Blätter können verwendet werden. Sie enthalten besonders viel Kalium, Calcium, Eisen und sind reich an Vitamin A und C. Auch in der Wundheilung kann man das Gänseblümchen nutzen. Bei kleinen Wunden quetscht man Blätter und Blüten so lange, bis ein Saft austritt und gibt diesen auf die Wunde, um einer Entzündung vorzubeugen.
Löwenzahn
Jeder kennt ihn, einerseits wegen seiner wunderbar gelben Blüte, andererseits wegen seines Einsatzes als Pusteblume. Der Löwenzahn kann vielfältig genutzt werden. Für den Frühlingssalat empfiehlt es sich, vor allem die jungen Blätter zu verwenden. Sind die Blätter dann reifer und fester, enthalten sie viele Bitterstoffe. Trotzdem können auch diese noch verwendet werden, man sollte sie allerdings fein schneiden und eine Stunde im Wasser ziehen oder mit Salz bestreut liegen lassen. Die inneren Werte des Löwenzahns sind allerdings mehr als überzeugend: So liefern die Blätter dieser Pflanze acht Mal soviel Vitamin C wie Kopfsalat und doppelt soviel Kalium und Magnesium.
Zahlreiche weitere Wildkräuter eignen sich für die Verwendung in der gesunden Küche und gerade jetzt im Frühling sind sie willkommene Vitaminlieferanten. Was auch noch für Wildkräuter spricht ist die Tatsache, dass man beim Sammeln derselbigen außerdem viel Bewegung an der frischen Luft bekommt, Sonne tankt und damit in mehrfacher Weise seiner Gesundheit etwas Gutes tut.
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- Salat Aus Frühlingskräutern Mit Essig Und Öl, Copy Space: Johanna Mühlbauer – stock.adobe.com