Seit dem Jahr 2018 vergibt die steirische Landwirtschaftskammer den Agrarinnovationspreis „Vifzack“. Wie Präsident Franz Titschenbacher erklärte, sollen damit vor allem frische Ideen, neue Impulse und zukunftsweisende Lösungen der steirischen Bäuerinnen und Bauern ausgezeichnet werden. Der erste Preisträger war Bernhard Monschein aus Eichkögl, der mit einem Partner eine Sojaaufbereitungsanlage baute. „Der Vifzack bestätigte uns bei diesem Projekt und sorgte auch für eine zusätzliche Bekanntmachung“, sagte Monschein bei der Prämierung der diesjährigen Preisträger.
Das Siegerprojekt kommt aus St. Marein bei Graz. Die 34-jährige Bäuerin Andrea Pauli begeisterte beim Online-Voting mit ihrer Produktidee. Sie setzt auf naturbunte Eier sowie Bruteier von seltenen Hühnerrassen, die sie nicht nur ab Hof verkauft, sondern per Post an Kunden in ganz Österreich versendet. Derzeit sind es jährlich rund 2000 befruchtete Eier der Rassen Altsteirer, Schwedisches Blumenhuhn, Marans, Perlhuhn, Thüringer Barthuhn und von einer kunterbunten Truppe, die unterschiedlichste Eierfarben vererben, die express verschickt werden. Zudem verkauft und vermarktet sie ihrer Hühnereier in allen möglichen Farben.
Platz zwei ging an Nino Sifkovits aus Dobl-Zwaring. Er ist in der Steiermark der einzige Züchter von Chianina-Rindern, mästet Iberico-Schweine und hält auch Fleischschafe der Rasse Ile de France. Schon jetzt beliefert er mit seinem Premium-Fleisch die regionale Top-Gastronomie.
Auf der Suche nach etwas Neuem haben die Drittplatzierten, die Gemüsebauern Denise und Matthias Janisch aus Großsteinbach, vor drei Jahren ein vitaminreiches Superfood entdeckt. Das ist die Gemüsesojaart Edamame. Diese kalorienarmen Hülsenfrüchte mit ihren leuchtend grünen, besonders saftigen Bohnen und dem leicht nussig-süßlichen Geschmack sind vor allem in der vegetarischen und veganen Ernährung immer mehr gefragt.
Im Zuge der Preisverleihung hielt auch der Innovationsberater Christian Felber ein Impulsreferat. Dabei zählte er Trends auf, die von den Bauern und Bäuerinnen beachtet werden müssen: Der Einsatz von Sensoren in der Landwirtschaft nimmt stark zu. Landwirtschaftliche Produkte haben auch im Nonfoodbereich Marktchancen (zum Beispiel Biostrohhalme). Die Konsumenten interessieren sich immer mehr für die Herkunft und Erzeugung der Produkte. Neue Geschäftsmodelle wie Rinder-Leasing oder Baum-Pate kommen auch immer mehr in Mode.
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- VifZack: LK/Foto Fischer