Kommentar von Michael Stockinger,
Redakteur
In Österreichs Schulen läuft heuer wieder die Aktion „Trinkpass“ an. Minister Norbert Totschnig hat dafür geworben. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist die Bewusstseinsbildung für den Wert des Trinkwassers. Sie ist auch dringend notwendig. 130 Liter werden pro Tag und Nase hierzulande verwendet, der kleinste Teil davon zum Trinken und Essen. Der gesamte jährliche Wasserbedarf in Österreich beträgt laut Studie „Wasserschatz Österreich“ gar gut 3 Mrd. Kubikmeter pro Jahr, 40 Prozent davon werden aus dem Grundwasser gedeckt.
Durch die Auswirkungen des Klimawandels könnte zukünftig selbst in unserem an Wasser reichem Land regional der Bedarf die verfügbare Menge übersteigen. Schon jetzt befinden sich viele Grundwasserspiegel auf einem Rekordtief, der Wasserstand des Neusiedler Sees ist auch Anfang März nach durchschnittlichen Winterniederschlägen im Burgenland weit unter dem langjährigen Mittel. Im Westen der Alpenrepublik war es laut GeoSphere Austria bis Februar um 15 bis 60 Prozent trockener als in einem durchschnittlichen Winter, während die Neuschneesumme in den meisten Regionen Österreichs um ungefähr 15 bis 75 Prozent niedriger lag. In einigen europäischen Ländern zeichnet sich nach dem niederschlagsarmen Winter eine Trockenheit ab, die jene von 2022 deutlich übertreffen könnte. Regionen in Frankreich haben bereits die Wassernutzung beschränkt, in Italien ist vor Kurzem ein Sonderkommissar für Wasserknappheit ernannt worden. Die effiziente Nutzung und der Schutz der Wasserreserven werden so auch in Europa zu Überlebensfragen.