Wie die EU-Kommission mitteilt, erreichten im Vorjahr 246.120 t Rindfleisch Europas Teller und damit um 11 Prozent oder über 24.000 t mehr als 2021. Dabei noch nicht berücksichtigt sind die Importe aus Europas Nummer-Eins-Liefernation Großbritannien. Diese werden laut vorläufiger Bilanz mit einer Zunahme um 50 Prozent auf 135.700 t beziffert. In Summer ergäben sich damit Rindfleischeinfuhren von 381.830 t und ein Zuwachs von sagenhaften 23,5 Prozent.
159 Prozent mehr namibisches Rind
Platz Zwei unter den Rindfleischlieferanten nimmt erneut Brasilien ein, welches mit gut 87.000 t Importware nur einen unterdurchschnittlichen Zuwachs verzeichnet. Laut Agra Europe Angaben dürfte das Land seinen Export-Fokus auf China verlagert haben. Argentinien und die USA hingegen bauten ihren Verkauf um mehr als 20 Prozent aus – auf 64.070 t bzw. 18.410 t. Am deutlichsten bauten kleine Anbieter ihren Rindfleischexport aus. So stellte etwa Namibia mit 5.170 t um nahezu 160 Prozent mehr Rindfleisch als noch vor einem Jahr. Japan baute seine Lieferungen um immerhin 95 Prozent auf 2.870 t aus.
Importeure greifen tiefer in die Tasche
Die europäischen Importeure mussten für ihr Rindfleisch im vergangenen Jahr deutlich mehr hinlegen. Die Einfuhrbilanz erreichte mit 2,53 Mrd. Euro den höchsten Wert des Jahrzehnts. Im Schnitt wurde je Tonne 6.626 Euro bezahlt, gut 850 Euro mehr als 2021.
Die Statistiker der Kommission begründen den verstärkten Import mit der erhöhten Nachfrage der Gastronomie nach Aufhebung der Covid-19-Maßnahmen. Tatsächlich habe besonders der Bedarf an knochenlosen Edelteilen stark zugenommen.
- Bildquellen -
- Schlachthälfte: contrastwerkstatt - stock.adobe.com