Energiewende in der Katholischen Kirche

Die Katholische Kirche Vorarlberg hat sich zum Ziel gesetzt, innerhalb von sieben Jahren in ihren zirka 200 Sakralbauten und 200 Pfarrhäusern mit dem CO2-Ausstoß auf „netto Null“ zu kommen. Dieser Energiewende habe man sich aus Verantwortung verschrieben, so Bischof Benno Elbs. 

Insgesamt gebe es in all diesen Gebäuden rund 500 Heizungsanlagen, so Jürgen Mathis, Umweltbeauftragter der Kirche in Vorarlberg: „Wir haben die Energiedaten und Heizungsanlagen erfasst und haben jetzt 3.500 Tonnen CO2, die davon jährlich ausgestoßen werden. Das ist schon eine Menge. Und netto Null heißt, dass wir davon möglichst weit herunterkommen.“

Im vergangenen Jahr wurde der Beschluss zur Energiewende gefasst, nun geht es um die Realisierung. Ein Beispiel ist das denkmalgeschützte Pfarrhaus in Weiler. Es wurde thermisch saniert und trotzdem so weit wie möglich original erhalten. Das neue Pfarrheim mit Veranstaltungssaal wurde mit rein natürlichen, regionalen Baustoffen errichtet und ist energieautark. Mathis: „In Weiler haben wir darauf geachtet, dass kein Boden versiegelt wird, dass das Wasser ablaufen kann und dass es die Möglichkeit gibt für eine Magerwiese mit Blumen. Es wird das Regenwasser gesammelt, damit man es verwenden kann für die eigenen Blumen zum Anzüchten für die Kirche, für die Dekoration. Also man schaut auf ganz viele Aspekte.“

Die Kosten für die Energiewende belaufen sich auf jährlich 300.000 Euro. Für diesen Kraftakt sieht Bischof Elbs gute Gründe: „Macht euch die Erde untertan! Dieses Wort bedeutet ja, wenn man es richtig übersetzt, nicht: Beutet die Erde aus, zerstört die Erde – sondern bewahrt sie und beschützt sie, kultiviert sie.“

Klimaschutz hat globale Auswirkungen, meint der Bischof: „Das Klima kennt keine Staatsgrenzen. Und wir haben gelernt, gerade in den letzten Jahren, dass die Welt eine Einheit ist. Wir sind ein Teil der Welt und wie wir mit der Schöpfung umgehen, hat direkten Einfluss auf die Menschen in Afrika oder in Pakistan.“