Die schwache Exportkonjunktur in der EU, aggressive Exportpreise Russlands sowie eine anhaltend überreichliche globale Versorgungslage drücken die Stimmung auf den Weizenmärkten. Der Dezembertermin des Matif-Weizenkontrakts startete bei 158,75 Euro/t in diese Woche, gab aber bald wieder weiter nach.
Größere Ausfuhren von Premiumweizen
Frischen Schwung gab es dagegen in den letzten Tagen für den heimischen Kassamarkt. Händler berichteten, dass jüngst namhafte Mengen Premiumweizen für den Export – etwa nach Italien – kontrahiert werden konnten. Das Preisniveau soll an der Oberkante des Preisbands der Wiener Produktenbörse liegen. Die Wiener Premiumweizen-Notierung gab am Mittwoch der Vorwoche einen weiteren Tick nach auf 181 bis 188 Euro/t. Unverändert blieb Qualitätsweizen.
Gehandelt und notiert wurde auch wieder Mahlweizen aus inländischer Produktion. Dieser hielt sich mit 172,50 Euro/t unwesentlich unter seiner Letztnotierung am 20. September und damit stabiler als Premium- und Qualitätsweizen.
Wenngleich der nur klein ausgefallene Mahlweizenanteil an der mit großteils hohen Proteinwerten eingebrachten österreichischen Weizenernte 2017 schon als weitgehend durchgehandelt gilt, bleibt dieses Segment bei den Mühlen gesucht. Denn die heimischen Mühlen decken das Gros ihres Rohstoffbedarfs in Mahlweizenqualität. Inländischer Mahlweizen notiert ab Station sogar höher als die einschließlich Transportkosten zum Bestimmungsort in Niederösterreich notierte Importware aus dem EU-Raum.
Mahlroggen notierte mit einem leichten Minus von einem Euro mit 195 Euro/t – somit liegt der Roggen weiterhin deutlich über den Preisen für Premiumweizenund auch über dem Preisniveau der jüngsten Einfuhren aus dem EU-Raum.
Für Trockenmais hätten sich zuletzt auch wieder Exportmöglichkeiten auf bislang von ukrainischen Angeboten dominierte Märkte aufgetan, heißt es in Händlerkreisen. Zudem stiegen die Nassmaisverarbeiter in der in den letzten Zügen liegenden Erntekampagne zunehmend auch auf Trockenware um.
Christian Posekany, AIZ