Bilanz ziehen und den Fokus auf die kommenden Jahre richten war die Devise bei der Konferenz der Leader-Obleute in Gmunden, bevor die neue EU-Förderperiode 2023 bis 2027 mit neuen Zielen startet.
„Das EU-Förderprogramm Leader bewerkstelligt große Verbesserungen in kleinen Strukturen“, betont Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger. Das Erfolgsrezept dabei seien die Regionen und die Menschen selbst. „Die Gestaltung der Regionen liegt in den Händen und Köpfen ihrer Bewohner“, hebt Johannes Karrer von der Leader-Region Sauwald-Pramtal weiters hervor. Und auch für Conny Wernitznig aus der Region Mühlviertler-Kernland steht fest, dass das Geheimnis der seit 30 Jahren erfolgreichen Leader-Methode in der Nähe zu den Menschen liegt.
Regionen werden zum Anführer
So schaffe es das von der EU, dem Bund und den Ländern kofinanzierte Regionalentwicklungsprogramm, die Regionen zum Anführer zu machen.
Wahrgenommen wird diese Aufgabe durch die 20 Leader-Regionen, ihre Büros, Mitarbeiter und viele Freiwillige. In der auslaufenden Periode wurden bereits circa 1660 Regionalprojekte eingereicht – pro Region also etwa 90 Projekte, die im Durchschnitt je 30.000 Euro erhielten. In Summe wurden durch die Leader-Förderungen Investitionen von 100 Millionen Euro ausgelöst.
Schwerpunkt im Agrarsektor
Doch nicht nur die monetären Kennzahlen seien beachtlich, sondern auch die Projektvielfalt. So wurden Projekte in den Themenbereichen Land- und Forstwirtschaft, Jugend und Familie, Natur- und Umweltschutz, regionale Versorgung, Tourismus, Wirtschaft und Kultur umgesetzt.
„Schwerpunkte sind natürlich erkennbar: Ein Viertel der Projekte ist ‚grünen Themen‘ wie Landwirtschaft oder Natur- und Umweltschutz zuzuordnen. Ein weiteres Viertel Wirtschaft und Tourismus“, so Langer-Weninger. „Die Ergebnisse von den zahlreichen Umsetzungen können sich wirklich sehen lassen – sie reichen vom kooperativen Bauernladen bis zur innovativen Software für erneuerbare Energiegemeinschaften“, ergänzt Agnes Pauzenberger von der Leader-Region Fuschlsee-Mondsee.
Um die kompetente Betreuung der Leader-Regionen auch weiterhin zu ermöglichen, werde aus dem Gemeinderessort heraus der Leader-Mitgliedsbeitrag auf zwei Euro pro Jahr und Einwohner erhöht. Zudem konnte für die neue Förderperiode eine Mittelaufstockung auf EU-Ebene erreicht werden. Für Oberösterreich bedeute dies, mit 42 Millionen Euro, die zur Verfügung stehen, ein Plus von 18 Prozent. „Die Krisen der letzten Zeit haben uns deutlich gezeigt, wie wichtig die Unterstützung von regionalen Kreislaufen und Initiativen ist“, so Isole Fürst von der Leader-Region Linz-Land.
Ab 2023 sollen die Megatrends Klimawandel, Digitalisierung, demografischer Wandel und Globalisierung Einfluss auf die Gestaltung der Regionen nehmen.
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- Leader Konferenz: Land OÖ