Oberösterreich verfügt in Summe aktuell über 500.000 Hektar Wald. Damit sind 42 Prozent der Landesfläche bewaldet. Neubepflanzung und Aufforstung seien entscheidend für den Schutz der heimischen Wälder und ein wirksames Mittel gegen den Klimawandel, betonte Stelzer bei der Besichtigung der Aufforstungsflächen des Herzog von Württembergischen-Forstbetriebs in Hinterstoder. „Unsere Bäume sind natürliche Klimaschützer. Es ist erfreulich, dass Oberösterreichs Wälder kontinuierlich wachsen. Es wächst deutlich mehr Holz nach, als genutzt wird“, verweist Stelzer darauf, dass hierzulande jährlich etwa 4,7 Millionen Festmeter Holz nachwachsen, aber nur 3,9 Millionen genutzt werden.
Vielfältige, resistente Kulturen und nachhaltiges Wirtschaften
„Stabile Wälder bedeuten eine sichere Heimat. Ein gesunder Wald schützt vor Naturgefahren, sorgt für sauberes Wasser und saubere Luft, ist Lebensraum für Pflanzen und Tiere und dient als Ort der Erholung“, sagt Stelzer. In Oberösterreich werde viel getan, um die Wälder zu erhalten. Die Zukunft liege in vielfältigen Baumkulturen, hitzeresistenten Baumarten und nachhaltigen Bewirtschaftung. „Wir müssen unsere Wälder klimafit machen und unterstützen daher nachhaltige Waldbewirtschaftung und Diversität“, so Stelzer. Eine wichtige Rolle bei der Aufforstung und Neubepflanzung spielt dabei der Waldfonds des Bundes. Das Land Oberösterreich zielt darauf ab, dass möglichst viele Mittel aus dem mit 350 Millionen Euro dotierten Fonds Oberösterreichs Wäldern zugutekommen.
Der Waldfonds besteht aus zehn Maßnahmen, für acht davon können bereits Förderungen beantragt werden. Mit den Maßnahmen sollen etwa die Wiederaufforstung weiter beschleunigt, die Artenvielfalt in den Wäldern erhöht und rasche Aufforstungen nach Schäden ermöglicht werden.
„Die Nutzung von nachwachsendem Holz ist nachhaltiger als die Kernspaltung von Brennstäben.“ Thomas Stelzer
Stelzer nahm auch zum Vorschlag des EU-Parlaments Stellung, Biomasse nicht mehr vollständig als erneuerbare Energiequelle anzuerkennen. Er appelliert an Rat und Kommission, in den anstehenden Verhandlungen den Parlamentsvorschlag nicht anzunehmen: „Es kann nicht sein, dass Atomkraft einen grünen Anstrich bekommt, während der Ausbau von Biomasse nicht mehr als erneuerbare Energien gelten soll. Es sagt einem der Hausverstand, dass die Nutzung von nachwachsendem Holz ökologischer ist als die Kernspaltung von Brennstäben. Wir müssen unabhängiger werden von russischem Gas und müssen jede Möglichkeit nutzen, erneuerbare Energiegewinnung auszubauen – auch die Biomasse“, so Stelzer. Erst im Frühjahr hat die EU entschieden, Atomkraft als nachhaltige Energieform einzustufen.
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- Im Wald: oövp