Der Nahrungsmittel-Preisindex (FFPI) der Welternährungsorganisation FAO fiel im September auf 136,3 Punkte. Gegenüber August bedeutet das einen Rückgang um über 1 % (1,5 Punkte). Demnach war der FFPI, der eine Maßzahl für die Preisänderung für Agrargüter auf den internationalen Märkten darstellt, den sechsten Monat in Folge rückläufig.
Zugpferd für den erneuten Rückgang waren die international im Sinkflug befindlichen Preise für pflanzliche Öle. Mit einem Minus von nahezu 11 % fiel der FAO-Index für pflanzliche Öle auf rund 153 Punkte – der niedrigste Wert seit Februar 2021. Hohe Lagerbestände und durchwegs gute Ernteerwartungen bei Palm-, Soja-, Sonnenblumen- und Rapsöl nannte die FAO als Grund für die Preisentwicklung. Auch die Warengruppen Zucker, Fleisch und Molkereiprodukte zeigten leicht rückläufige Preisspannen. Gebremst wurde der Trend lediglich vom Teilindex für Getreide. Dieser kam im September mit knapp 148 Punkten erneut 1,5 % höher zu liegen als im Vormonat. Das Vorjahresniveau wurde gar um über 11 % überschritten. Die FAO berücksichtigt für ihre Indexierung über 73 globale Börsennotierungen.
Jahresvergleich positiv
Der rückläufige Trend war auch auf europäischer Ebene zu beobachten, wie die Agrarpreiserhebungen der EU-Kommission zeigen. So fiel etwa der EU-Index für Rapssaat laut Zahlen der Generaldirektion Landwirtschaft (DG-AGRI) bereits im August um 4,5 % gegenüber dem Vormonat. Dem positiven Vergleich zum Vorjahresniveau tat dies jedoch keinen Abbruch. Der EU-Butterpreis etwa stieg im Sommer im Vergleich zum Vorjahr um über 80 %, Vollmilchpulver verteuerte sich im Schnitt um 55 %. Auch Schweinefleisch notiert ein Plus von 38,5 % gegenüber 2021, Zucker übersteigt knapp die 18-%-Marke.
Ähnlich auch die Situation bei Getreide und Ölsaaten. Hier notierte Mahlweizen eine Erhöhung um knapp 39 %, Gerste verteuerte sich um ein Drittel, Mais um über 26 %. Auch der derzeit rückläufige Raps zeigt in der Jahresbilanz noch eine Preissteigerung von fast 14 %. Der FAO-Preisindex wies im September global noch ein Plus von 5 % gegenüber 2021 aus. Die Preissteigerungen spiegeln sich auch im EU-Verbraucherpreisindex wider. Dieser zeigte im August für den Teilindex Lebensmittel eine Erhöhung von 1,3 % gegenüber dem Vormonat und über 14 % gegenüber dem Sommer 2021. Am stärksten verteuert hatten sich zuletzt Öle und Fette mit einer Steigerung von über 30 %. Auch Milch, Käse und Eier nahmen um nahezu 20 % zu.
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