Schweinemarkt KW 23-24/’22: Angebot und Nachfrage schwächeln auf gleichem Niveau

Anhaltend mühsam ist das Vermarkten von Schlachtschweinen und Schweinefleisch quer durch die EU. Die Konstellation aus verkürzten Arbeitswochen und Rekordinflation sorgt seit Ostern für impulslose Geschäfte, sowohl am Lebend- als auch am Fleischmarkt. Auch preislich treten die Notierungen seit Wochen auf der Stelle, was angesichts des schleppenden Warenstroms auf den ersten Blick verwundert. Hintergrund der relativen Preisstabilität ist der Produktionsrückgang in den Schweinestallungen. In Deutschland (+/- 0,00) beispielsweise dürfte das Produktionsminus bereits in zweistelliger Höhe liegen. Im Süden Europas hofft man, dass mit Beginn des Sommertourismus wieder Bewegung in die Sache kommt.

In Österreich staut sich infolge der fehlenden Arbeitstage etwa 10 bis 15 % eines Wochenvolumens vor den Schlachthoframpen. Fleischunternehmer bezeichnen ihre Arbeit zurzeit eher als Beschäftigungstherapie und nicht als erfolgsorientierte kaufmännische Tätigkeit, was es eigentlich sein sollte. Selbige Bewertung trifft aktuell auch auf die Situation der Schweinebauern zu. Nicht unberechtigt hoffen darf man auf die Zeit nach Fronleichnam, wenn volle Arbeitswochen und besseres Grillwetter als zuletzt für eine Änderung der Stimmungslage in der Branche sorgen sollten. Das frische Angebot an der Ö-Börse, inkl. der mitgeschleppten Vorwochenreste, dürfte für die bevorstehende Feiertagswoche wiederum mehr als ausreichend zur Verfügung stehen. Preisfixierung: unverändert.

 

Preise KW 23-24/’22 (Marktbericht vom 9. Juni 2022):

MastschweineNotierungspreis:      EUR 1,94 (=)
Berechnungsbasis:                        EUR 1,84

ZuchtenNotierungspreis:              EUR 1,25 (=)
Berechnungsbasis:                        EUR 1,15

Dr. Johann Schlederer

 

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AUTORH.M.
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