„Bei den Bauern herrscht deshalb große Verunsicherung vor der anstehenden Almsaison“, so Landtagsabgeordneter und Obmann des Bauernbund-Agrarklubs, Hermann Kuenz. „Bei dem bereits angerichteten Tierleid verstehen die Bauern vor allem das Vorgehen von sogenannten NGO’s wie dem WWF, Naturschutzbund oder Umweltdachverband überhaupt nicht, weil diese jede Entnahme von Problemwölfen mit allen Mitteln zu verhindern versuchen. So wurden im letzten Jahr die Entnahmebescheide in Tirol, Salzburg und Kärnten von diesen Organisationen allesamt beeinsprucht. Ähnlich steht es um die aktuelle Entnahmeanordnung in Kärnten“, schildert Kuenz die Hintergründe. „Die Bauern fragen sich berechtigt, ob denn das Leben von Dutzenden elendiglich verendeten Schafen weniger Wert ist als das Leben eines Wolfes, der seine natürliche Scheu abgelegt hat und mitten im Dorf neben Kindergarten und Lebensmittelgeschäft Weidetiere tötet. Genau für solche Problemtiere sieht die sonst so strenge Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie Abschüsse ausdrücklich vor. Durch das Verhindern und Verzögern solcher im Gesetz vorgesehenen Abschüsse wird zweifellos die illegale Entnahme gefördert. Das zeigen die Erfahrungen aus anderen betroffenen Ländern“, fasst Kuenz die Stimmung bei den Bauern zusammen.
Auch der aktuelle Beschluss der von der Tiroler Landesregierung eingesetzten Expertenkommission, wonach Wölfe statt einer Entnahme nur besendert werden sollen, stoße laut Kuenz bei vielen Bauern auf Kopfschütteln: „Zum einen ist eine Besenderung in der Praxis noch schwieriger als ein Abschuss, weil man zur Betäubung auf weniger als 50 Meter an den Wolf herankommen muss. Zum anderen kann die wohl nur theoretisch mögliche Besenderung keinesfalls eine adäquate Antwort auf die vielfachen Risse an Nutztieren und die Bedrohung der Bevölkerung durch verhaltens-auffällige Raubtiere darstellen.“ Kuenz fordert daher, dass bei Übergriffen von verhaltensauffälligen Wölfen unmittelbar und unbürokratisch der Abschuss dieses Problemtieres angeordnet wird. „Ich lade alle politischen Kräfte unseres Landes ein, die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen.“
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