So schwierig die Zeiten derzeit sind, sie könnten uns ein Wegweiser für die Zukunft sein. War vor Kurzem noch die Rede davon, so viel wie möglich aus der Produktion zu nehmen, wird jetzt der Ruf nach Lebensmittelsicherheit, Eigenproduktion von Futtermitteln und Energie-Unabhängigkeit laut. Erschreckend sind daher auch so manche Forderungen aus Deutschland nach Handelsabkommen, um die Versorgung der Bevölkerung mit billigen Lebensmitteln zu gewährleisten. Gerade hier würde man sich in noch weitere Abhängigkeiten begeben, die sich dramatisch auswirken könnten.
Auch im eigenen Land wollen uns Handelsketten einreden, sie seien für die Lebensmittelsicherheit verantwortlich. Lassen wir uns von diesen Aussagen nicht beirren. Denn ob bei Lebensmitteln oder Energie – die Landwirtschaft ist der Schlüssel zu einer Selbstversorgung. Ohne produzierende Landwirtschaft gibt es keine Lebensmittelsouveränität. Ohne Konzepte im Bioenergiebereich führt kein Weg in eine Energie-Unabhängigkeit. Wir dürfen uns von Lebensmittelproduzenten, dem Lebensmittelhandel oder Energieunternehmen nicht vormachen lassen, dass sie das in der Hand haben. Denn sie alle brauchen die Bäuerinnen und Bauern dazu. Ihre bunten Werbeaussagen sind dazu da, die eigenen Marktanteile und Gewinne immer weiter in die Höhe zu treiben. Sie besitzen aber keinerlei Lösungskompetenz. Die Landwirtschaft hat in all diesen Bereichen die Zukunfts-Kompetenz. Denn nur mit unseren bäuerlichen Betrieben wird man die Selbstversorgung in Österreich aufrechterhalten und absichern können. Zeigen wir daher auf, was wir leisten – und was wir bei entsprechender Wertschätzung und Wertschöpfung für unser Land noch leisten können.
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- Wallner Wolfgang, Direktor OÖ Bauernbund: OÖ Bauernbund