Ihnen zufolge belaufen sich die Belastungen allein des EU-Haushaltes durch die Schadenszahlungen für Risse von Nutztieren sowie Schäden an Vermögenswerten auf rund 28,5 Mio. Euro im Jahr. Die durchschnittlichen Kosten pro Raubtier lägen bei Wölfen bei rund 2.400 Euro, bei Bären sind es etwa 1.800 Euro.
Seit der Einführung des Umweltprogramms LIFE im Jahr 1992 seien auch gut 88 Mio. Euro für Projekte zur Verhütung und Abschwächung von Raubtierschäden angefallen. In laufende Projekte fließen aktuell 36 Mio. Euro. Beklagt wird von den beiden Dachverbänden, dass die Raubtiere aber weitaus höhere Kosten verursachten, die von den Landwirten zu tragen seien. Angeführt werden Tod und Verletzung von Nutztieren, Fehlgeburten, darüber hinaus hätten Beutegreifer-Angriffe auf die Schafe oder Rinder auch psychologische Folgen für deren Halter. Die steigende Zahl von Angriffen oder Rissen seien längst „eine ernste Gefahr für die Zukunft der Landwirtschaft besonders in den Berggebieten“.
Gleichzeitig plädierten 16 Verbände und Umweltorganisationen in der EU für die Fortführung des LIFE-Programms zum Schutz von Schafen und Rindern vor Wolf und Bär. Der World Wide Fund for Nature betonte, dass das Programm nach viereinhalb Jahren Laufzeit von der Kommission unbedingt fortgeführt werden müsse und beklagt, es gebe zu viele „plumpe, populistische Stellungnahmen über Abschussquoten und No-GoAreas für Wölfe oder Bären“. Die EU-Mitgliedstaaten wurden aufgefordert, künftig in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) auch angemessene Finanzierungprogramme für die Wolfsprävention auf den Weg zu bringen. Die EU habe dafür bereits rechtliche Grundlagen geschaffen.
Die Kommission hatte sich in der Vergangenheit ähnlich wie der WWF geäußert und die Mitgliedstaaten mehrfach aufgefordert, die bereitgestellten Gelder zu nutzen.
Teurer Herdenschutz: Wölfe, Bären kosten die EU Millionen
Auf die einerseits hohen Kosten des Herdenschutzes bei nur niedrigen Erfolgsquoten dieser Schutzmaßnahmen vor Wolf und Bär haben in Brüssel die beiden großen Agrarverbände COPA und COGECA hingewiesen.
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