Fendt knüpft die Serienproduktion seines batterieelektrischen 70-PS-Kompaktraktors e 100 Varia an klare Signale aus Markt und Politik. In Marktoberdorf heißt es: „Bestellungen einiger Elektro-Enthusiasten erzeugen noch keine für eine Serienfertigung ausreichende Stückzahl.“
Das erklärte Fendt-Manager Leonard von Stillfried bei einem Webinar des bayerischen Technologie-und Förderzentrums (TFZ). Auch aus der Politik fehlten bisher klare Botschaften zum gesetzlichen Rahmen für die einzelnen Antriebsarten. Ein solcher sei aber entscheidend für die Konkurrenzfähigkeit der verschiedenen Diesel-Alternativen, so von Stillfried.
Dabei sei Fendt als Premiummarke bestens aufgestellt, was die Entwicklung neuer Antriebstechnologien angeht, schreibt Agra-Europe. So werde Fendt seinen Kunden künftig einen „ganzen Blumenstrauß an Antriebstechnologien” anbieten. Ein „Königsweg”, was den Traktorantrieb der Zukunft angeht, sei für keinen Landtechnikhersteller vorgezeichnet. Deshalb setze man bei Fendt auf „verschiedene Antriebstechnologien für verschiedene Anwendungsfälle” – bis hin zum autonomen Mini-Feldrobotor „Xaver“ für die Aussaat.
Der vollelektrische e 100 Varia habe im Fendt-Portfolio jedenfalls seine Berechtigung. Die mit wachsenden Fertigungskapazitäten fallenden Akkupreise dürften die Preise für E-Traktoren nach Einschätzung des Produkt-Managers in den nächsten Jahren drücken. Trotzdem werde ein E-Traktor vermutlich teurer in der Anschaffung bleiben als ein vergleichbarer Verbrenner.
Für den e 100 hat Fendt laut von Stillfried noch keinen Verkaufspreis kalkuliert. Bei Elektro-Lkws, batterieelektrischen Straßenmaschinen oder anderen „benachbarten Industrien” werde beim Listenpreis aktuell jedoch häufig mit dem „Faktor 2″ gegenüber dem vergleichbaren Verbrenner gearbeitet. Über den gesamten Lebenszyklus könnten E-Traktoren aber schon heute zu niedrigeren Kosten betrieben werden als das Diesel-Pendant. Dies sei geringeren Betriebs-und Wartungskosten bei gleichzeitig steigenden Kraftstoffpreisen geschuldet.
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