Der heimische Frühkartoffelmarkt präsentiert sich gut ausgeglichen. Der Inlandsverbrauch fällt ferien- und hitzebedingt zwar weiter ruhig aus, die Vermarktung der Frühsorten ist dennoch weit fortgeschritten.
Die Hektarerträge fallen witterungsbedingt weiterhin sehr bescheiden aus. Entsprechend rasch werden die Flächen geräumt. Auch die anstehenden mittelfrühen Sorten dürften ertragsmäßig enttäuschen. Die regionalen Gewitter der letzten Tage haben daran wenig geändert. Die fehlenden Mengen in NÖ können durch teilweise gute Erträge in der Steiermark nicht kompensiert werden. Dies spiegelt sich auch bei den Preisen wider.
In Niederösterreich und der Steiermark blieben die Erzeugerpreise mit 25 Euro/dt stabil auf dem Vorwochenniveau. Auch in Oberösterreich konnte sich der Preis mit 30 Euro/dt behaupten.
Weniger Importkartoffeln am deutschen Markt
In Deutschland ist der Frühkartoffelmarkt aktuell durch eine sehr ruhige Nachfrage geprägt. Ferienzeit, Hitze und reichliche Verkäufe in Sonderaktionen werden als Gründe angeführt. Trotzdem hat sich die Situation am deutschen Frühkartoffelmarkt merklich entspannt. Viele Lebensmittelketten haben Importkartoffeln früher als geplant aus dem Sortiment genommen. Zuletzt hatte insbesondere das Angebot aus Spanien mit Qualitätsproblemen zu kämpfen und wurde unerwartet rasch ausgelistet. Bei bestenfalls durchschnittlichen Erträgen kommt die Flächenräumung sehr gut voran. Der deutsche Kartoffelmarkt scheint langsam sein Gleichgewicht zu finden. Die Erzeugerpreise haben sich zuletzt auf dem Niveau von 22 bis 24 Euro/dt stabilisiert.
Martin Schildböck, LK NÖ