Kurzeitig etwas Regen im Sommerweizengebiet der USA, ein Ende der Regenfälle in Frankreich und erhöhte Ernte- und Lagerbestandsschätzungen im Juli-Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums zu den weltweiten Versorgungsbilanzen haben die Kursrallye an den internationalen Terminbörsen bei Weizen sowie auch bei Mais und bei Sojabohnen gestoppt. Der September-Weizenkontrakt an der Euronext in Paris sackte bis Montag am frühen Nachmittag auf gut 173 Euro/t ab, jener für Dezember auf knapp unter 180 Euro/t.
Premiumweizen notiert deutlich über Vorjahr
An der Wiener Produktenbörse notierte Premiumweizen am Mittwoch der Vorwoche als erster Brotweizen aus der Ernte 2017. Mit 206 bis 210 Euro/t (im Mittel 208 Euro/t) etablierte sich der Kassamarktpreis für den Aufmischweizen um 17,5 % über den Vorjahrespreisen. Damals startete die Wiener Premiumweizennotierung am 6. Juli 2016 mit 177 Euro/t und beendete die Saison am 14. Juni 2017 mit 190 Euro/t. Generell sehe man noch weiteres Potenzial bei den Preisen, denn trotz der Anstiege gegenüber 2016/17 bewegten sich diese im langjährigen Vergleich noch immer auf „moderatem Niveau“, so Marktbeteiligte.
Zudem heißt es, dass einige heimische Mühlen bis zum Anschluss an die neue Ernte offensichtlich knapp an Rohstoff seien. Somit notierten vorige Woche in Wien auch Mahlroggeneinfuhren aus dem EU-Ausland, wofür CPT Niederösterreich (inklusive Transport zum Abnehmer) 170 Euro/t genannt wurden.
Auch Futtergerste zog gegenüber der Letztnotierung – ebenfalls aber schon für die neue Ernte – um 7,50 Euro an auf 128,50 Euro/t.
Das Erntewetter war in den vergangenen Tagen nach Hitze und Dürre durch Gewitter geprägt. Fallzahlschäden habe man aber noch nicht registrieren können, heißt es von den Übernahmestellen. Generell hört man, dass mit Fortschreiten der Ernte auf spätere und tiefergründige Standorte die Qualitäten besser würden. Vom Durum-Drusch werden – regional sehr unterschiedlich – Mindererträge zwischen 20 und 50 % berichtet.