Mit einem Online abgehaltenen „Stakeholder-Dialog“ wurde am Montag in Wien die Erarbeitung der nationalen Umsetzung des sogenannten GAP-Strategieplans abgeschlossen.
In zahlreichen öffentlichen Konsultationen, Arbeitsgruppen, Fachgesprächen und Konferenzen hatten Vertreter der Landesverwaltungen, anderer öffentlicher Institutionen, die Wirtschafts- und Sozialpartner, Interessenvertretungen, Branchenverbände, NGOs, die Wissenschaft und weitere Interessierte die Möglichkeit, in den vergangenen zweieinhalb Jahren dazu, ihre Meinungen und Änderungswünsche einzubringen.
Laut Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger wurde bereits mit der inhaltlichen Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik auf EU-Ebene der Klima- und Umweltschutz gestärkt und zudem mit der Anerkennung des Österreichischen Agrarumweltprogramms in der 2. Säule bei den Öko-Regelungen „ Stabilität und Kontinuität für unsere Bäuerinnen und Bauern erreicht. Gleichzeitig konnten wir die starke zweite Säule der Agrarpolitik absichern.”
Parallel dazu wurde mit der Erarbeitung der nationalen Umsetzung des sogenannten GAP-Strategieplans begonnen. Jetzt wurde dieser Prozess abgeschlossen. Beim Shareholder-Dialog wurden nochmals die ökonomischen und ökologischen Aspekte des GAP-Strategieplans betont und die geplanten Interventionen als Herzstück der inhaltlichen Umsetzung hervorgehoben. Köstinger: “Ich möchte mich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihren Input bedanken. Jetzt geht es mit den politischen Verhandlungen weiter, die wir noch vor Weihnachten abschließen wollen, damit wir den finalen GAP-Strategieplan bis Jahresende der EU-Kommission übermitteln können.”
Generell hielt Köstinger fest: “Unsere Bäuerinnen und Bauern werden auch in Zukunft ihre Mehrleistungen für die Gesellschaft im Bereich des Umwelt-, Klima- und Tierschutzes über bewährte Programme und praktikable Anreizsysteme abgegolten bekommen und damit einen wichtigen Beitrag leisten. Das war und ist mir ein besonders Anliegen. Die biologische Landwirtschaft wird gestärkt und weiterentwickelt und der ländliche Raum bekommt die zentrale Aufmerksamkeit, die er verdient.“
Aus der LK Österreich hieß es dazu, das es hierzulande bereits „einen so hohen Anteil an Ausgleichszahlungen für Umweltleistungen gibt, wie in keinem anderen Land der EU und weltweit“. Mehr als 80 Prozent der bäuerlichen Betriebe nehmen am Agrarumweltprogramm teil, erhalten für besonders biodiversitätsfördernde Maßnahmen Prämien. 256 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche wird schon heute biologisch bewirtschaftet. Es gebe auch kein anderes Land, „das so viel Geld in die Unterstützung von Bauernhöfen in Berg- und benachteiligten Gebieten investiert wie Österreich“.
Derweil verabschiedet das Europaparlament heute die Gemeinsame Agrarreform ab 2023 mit der endgültigen Abstimmung darüber. “Die GAP ab 2023 trägt auch eine österreichische Handschrift: Wir sichern die flächendeckende landwirtschaftliche Produktion ab und können in Österreich unseren Weg einer nachhaltigen Landwirtschaft erfolgreich auch künftig weiter gehen. Das Zwei-Säulen-Modell bleibt bestehen, unsere bewährten Programme in der ländlichen Entwicklung wie etwa das ÖPUL und die Bergbauernförderung können weiterlaufen”, sagt Simone Schmiedtbauer, Agrarsprecherin der ÖVP im Europaparlament.
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- Köstinger: BMLRT/Paul Gruber