Steffen Wermers, Doktorand am Fachbereich Maschinenbau im Labor für Landmaschinentechnik der FH Münster, sucht nach einer effizienten Lösung für Schosser bei der Zuckerrübe. Der Ingenieur will in seinem Promotionsprojekt eine intelligente Maschine entwickeln, die Schosser auf einem Zuckerrübenfeld selbstständig erkennt und entfernt, die Rüben dabei aber nicht zerstört. Wermers wird bei seinen Forschungsarbeiten vom Pflanzenzüchtungsunternehmen KWS Saat SE & Co. KGaA in Einbeck unterstützt.
„Auf dem Rübenfeld können die wenigen Schosser viele Samen bilden – aus denen im nächsten Jahr Unkrautrüben sprießen können“, erklärt Wermers. „Und sie vermehren sich wie wild: Aus einem Schosser können um die 2.000 Samen entstehen. Das heißt, wenn man es nicht schafft, sie zu entfernen, kann man auf diesem Feld in den nächsten Jahren keine Rüben anbauen, weil sich die Unkrautrüben im ganzen Feld ausbreiten.“ Eine heikle Angelegenheit also, für die Landwirte auf Hilfe hoffen – denn die Beseitigung per Hand raubt viel Zeit, erklärt Wermers. „Deshalb suche ich nun nach einem Weg, sie maschinell zu beseitigen.“
Zunächst hilft da vor allem: ausprobieren. Wermers testet auf einem Versuchsfeld in Wettringen mehrere Ansätze, um zu prüfen, was am besten für die Beseitigung geeignet ist. „Müssen Schosser überhaupt entfernt werden oder reicht es aus, diese hinreichend zu beschädigen?“, erklärt der Ingenieur eine Fragestellung seiner Aufgabe.
Bevor die Beseitigung der Schosser stattfinden kann, muss mit einem Sensor, den Wermers entwickelt, zwischen Zucker- und Unkrautrübe unterschieden werden. „In den letzten Wochen habe ich dazu viele Bilder von den Rüben aufgenommen, um die Künstliche Intelligenz zu füttern. Sie muss erkennen, wie ein Schosser aussieht, und ihn von der Zuckerrübe unterscheiden können.“
Wermers führt das Dissertationsprojekt unter dem Namen „Technologieplattform zur autonomen Pflanzenentfernung“ (kurz: TAUPE) durch. Die Firma KWS mit Sitz in Einbeck im südlichen Niedersachsen ist der weltweit größte Hersteller für Zuckerrübensaatgut. Das Promotionsprojekt läuft bis Mitte 2024.
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- Bild 2: FH Münster/Lisa Feldkamp