Der Campingtourismus boomt – europaweit genauso wie in Oberösterreich, wo in den vergangenen zehn Jahren ein Nächtigungszuwachs von knapp 70 Prozent verbucht wurde. „Der Trend zu Erholung und Urlaub in der Natur verstärkt den Campingboom weiter. Experten sind sich einig, dass auch für die nächsten Jahre die Nachfrage auf Campingplätzen gesichert ist“, bekräftigt Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner. Eine neue Zukunftsstrategie des Landes für „Camping und Nature Lodging“ soll ein koordiniertes Vorgehen aller Beteiligten beim Weiterentwickeln dieses Segments sicherstellen. Dazu Andreas Winkelhofer, OÖ Tourismus-Geschäftsführer: „Durch die Kleinstrukturiertheit der betrieblichen Ebene braucht es eine koordinierte Kommunikation und Bündelung im Marketing.“ Geplant sei etwa eine gemeinsame Online-Plattform und Kampagnen für Nebensaison-Zeiten.
Einkommen auf sonst ungenutzten Flächen
Immer mehr Wohnmobilreisende sind auf der Suche nach dem sprichwörtlichen „einsamen Plätzchen“: Das ist eine Chance für Landwirte, ungenutzte Flächen zur Verfügung zu stellen und damit ein einfaches Zusatzeinkommen zu lukrieren. Ob der Platz hinter der Scheune, die Ausbuchtung am Forstweg oder die Zufahrt zum Weinberg: Mit den neuen gesetzlichen Campingbestimmungen, die in Oberösterreich per 1. Juli 2021 in Kraft getreten sind, sei ein zeitgemäßer Rahmen geschaffen worden. So können etwa Wohnmobilstellplätze so wie Kleinstcampingplätze bewilligungsfrei betrieben werden, sie erfordern lediglich eine Anzeige bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft. Als Kleinstcampingplätze gelten Campinganlagen bis 300 Quadratmeter Fläche, die etwa bei Bauernhöfen, Mostschänken oder Gasthäusern eine Übernachtungsmöglichkeit für drei bis vier Wohnmobile, Wohnwägen oder Zelte anbieten.
Direktvermarkter profitieren ebenfalls
Was für die Bauern also keinen Aufwand bedeutet, ist für die steigende Zahl der Wohnmobilisten Goldes wert: Für einen Platz in der Natur, abseits überfüllter Campingplätze wird auch gerne in die Reisekasse gegriffen. Was die Erfahrung auch zeigt: Je größer das Wohnmobil, desto weniger wird darin gekocht. Umso besser also, wenn der bäuerliche Stellplatzanbieter auch die Nähe zu einem Hofladen oder einer Mostschänke anbieten kann.
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- Nur Natur: Landwirte können begehrte Wohnmobil-Stellplätze vermieten und damit ohne viel Aufwand etwas dazuverdienen.: by ME - stock.adobe.com