Anbau 2022 – vieles spricht für die Zuckerrübe

Blattgesunde Bestände bei nur geringen Ausfällen lassen heuer eine gute Rübenernte erwarten. Auch die Preisaussichten sind günstig.

Gerade kommt die Zuckerrübenernte in Gang, da ist auch schon die Entscheidung für den nächstjährigen Anbau zu treffen. Bereits ab 5. Oktober startet Agrana mit den Kontrahierungen für den Anbau 2022. Der frühe Zeitpunkt ist erforderlich, um die Flächenbasis von mindestens 38.000 Hektar für die Auslastung der beiden heimischen Zuckerfabriken sichern zu können.

Quelle: Die Rübenbauern
In Online-Seminaren informieren Agrana und Rübenbauern über die Kontrahierungsbedingungen für 2022.

Lieferrechtsrüben erzielen netto 34 Euro pro Tonne

Laut gemeinsamer Mitteilung der Agrana und der Branchenorganisation “Die Rübenbauern” betragen die Rübenmindestpreise für das Anbaujahr 2022 für jene Rübenbauern, die sich im 3-Jahres- und im 2-Jahresvertrag befinden, 32,00 Euro/t netto bei 17,5 % Zuckergehalt bzw. 15,5 % bereinigtem Zuckergehalt. Von der ÖZVG werden für Lieferrechtsrüben weitere 2,00 Euro als Garantieentgelt bezahlt, sodass für Lieferrechtsrüben bei der erwähnten Qualitätsbasis ein Endpreis von 34,00 Euro/t netto erlöst wird. Diese Konditionen gelten für Kontrahierungen bis einschließlich 5. November 2021.
Spätentschlossene oder Neuanbauer können in einen 1-Jahresvertrag einsteigen. Die Rübenmindestpreise in diesem Vertrag betragen 28,00 Euro/t netto bei 17,5 % Zuckergehalt/15,5 % Bereinigtem Zuckergehalt. Einschließlich des Garantieentgelts der ÖZVG von 2,00 Euro/t beträgt der Endpreis bei dieser Vertragsform 30,00 Euro/t netto.

Zuckerpreis hat sich stabilisiert

Auch vom Zuckermarkt her sind die Vorzeichen positiv. Nach Jahren der Überproduktion ist der EU-Zuckermarkt wieder im Gleichgewicht, gegenwärtig entwickelt sich der Zuckerpreis nach oben. Aufgrund des Preisableitungssystems in der Branchenvereinbarung profitieren davon auch die Zuckerrübenpreise. Alle Zeichen sprechen dafür, dass der Aufwärtstrend anhält und für die Ernte 2022 attraktive Rübenpreise zur Auszahlung gelangen.

Rüsselkäfer ist eingedämmt

Erfreulicherweise hat sich auch die Rüsselkäferpopulation aufgrund der feuchten Witterung im Jahr 2020 massiv reduziert. Die feuchte Sommerwitterung 2021 wird erneut helfen, dass die verbliebene Rüsselkäferpopulation weiter reduziert wird. Zudem werden Die Rübenbauern wieder eine Notfallzulassung für Neonicotinoide beantragen. Im begleitenden Bienenmonitoring konnten in der diesjährigen Frühjahrsbeprobung keine Neonicotinoide nachgewiesen werden

Zuckerrübenernte hat begonnen

Die Rübenernte 2021 hat am 27. September begonnen. Die Rübenverarbeitung in der Zuckerfabrik Tullen läuft bereits, in der Fabrik in Leopoldsdorf wird sie mit Oktober beginnen. Besonders erfreulich ist für diese Kampagne, dass nahezu die gesamte angebaute Fläche auch zur Ernte kommt und zum wiederholten Mal gute Rübenerträge von knapp 80 Tonnen erwartet werden. Aufgrund der Sortenpolitik und günstiger Witterung sind die Rübenbestände weitgehend Blattgesund. Der Zuckergehalt liegt mit 17,1 % bereits deutlich über dem Vorjahr und auch über jenem der vorangegangenen Jahre. Es ist davon auszugehen, dass der Zuckergehalt noch weiter steigen wird, sodass sich dies auch positiv auf den Rübenpreis auswirken wird.
Das Jahr 2021 wird wieder eine normale Verarbeitungskampagne ermöglichen, denn durch die Fläche von 38.000 Hektar und die gute Ertragssituation ist mit einer Kampagnelänge von etwa 125 Tagen zu rechnen, so wie wir das in der Zeit vor der Rüsselkäferproblematik gewohnt waren. Ein wirtschaftlicher Betrieb der beiden Zuckerfabriken in Österreich ist damit für dieses Jahr sichergestellt.

- Bildquellen -

  • W RBB Webinar 2021: Die Rübenbauern
  • W210930 Zuckerrueben Ernte: agrarfoto.com
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AUTORH.M.
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