Der Blütenstaub von Hasel, Erle, Birke & Co kann einem das Frühlingserwachen ganz schön vermiesen. Menschen, die unter einer Pollenallergie leiden, fürchten daher den Frühling. Die Frühblüher Hasel und Erle haben laut den Experten der MedUni Wien ihre Belastungsspitze inzwischen überschritten. Ihre Saison sei durchschnittlich gewesen.

Pollenallergien nehmen zu

Die nächste Belastungswelle folgt mit der Esche. Laut Uwe E. Berger, dem Leiter des Pollenwarndienstes, werde ihre Blüte heuer aber weniger aggressiv als im langjährigen Schnitt ausfallen. Ähnlich verhalte es sich mit dem Pollenflug der Birke. Nach zwei intensiveren Saisonen 2019 und 2020 rechnet Berger heuer mit einer eher unterdurchschnittlichen Saison.

Für Menschen, die unter Pollen leiden, ist aber längst nicht mehr nur der Frühling ein „rotes Tuch“. Erika Jensen-Jarolim vom Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung erklärt: „Wir sind heute beinahe das ganze Jahr über mit Allergenen konfrontiert, die zum Teil vor einigen Jahren noch gar nicht als Allergie-Auslöser bekannt waren“. Grund dafür seien viele exotische Gartenpflanzen, die aufgrund des Klimawandels in unseren Breiten gedeihen, aber hohes allergenes Potential haben wie etwa Oliven- und Feigenbäume oder die japanische Zeder.

Auswirkungen von FFP2-Maske auf Allergien

Der Klimawandel wirkt sich auch allgemein auf das allergische Geschehen aus. Der Luftschadstoff Ozon verschlechtert nämlich unabhängig von der Menge an Pollenkörnern in der Luft die Symptome vor allem bei Gräser- und Birkenpollenallergikern. Dazu kommt das Phänomen der Kreuzreaktionen. Das bedeutet, dass Allergiker auf mehrere Allergene bzw. Allergenquellen reagieren.  Dank moderner Tests können solche Phänomene aber diagnostiziert und personalisierte Therapien eingesetzt werden, meint Jensen-Jarolim.

Aktuell forschen die Experten dazu, ob sich ein Mund-Nasen-Schutz auf allergische Beschwerden auswirkt. „Erste Daten zeigen, dass eine Maske, egal ob MNS oder FFP-Maske, Symptome vor allem an der Nase reduzieren könnte“, so Markus Berger vom Pollenwarndienst.  Es habe sich jedoch bereits gezeigt, dass sich auch stärkere Symptome an den – ungeschützten – Augen ergeben können, führt er weiter aus.

Rechtzeitig gewarnt

Die Forschungsarbeit der Experten ist allgemein Basis für die Services des Pollenwarndienstes der MedUni Wien.  Die wichtigsten Fragen und Antworten vieler Pollenallergiker können online in einer „FAQ“-Rubrik abgerufen werden. Zudem wurde der Ratgeber „Pollen und Allergie“ aktualisiert. Die neue Auflage erscheint im April.

Wer die Pollenwarnung mobil zur Verfügung haben möchte, kann zudem auf eine kostenlose App zurückgreifen „Die Nutzer haben damit stets einen raschen Überblick, wo und in welchem Ausmaß die zwölf wichtigsten Allergieauslöser gerade in der Luft sind“, so Uwe E. Berger.

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  • Girl Blowing Her Nose Outdoors In Spring Season: nicoletaionescu - stock.adobe.com
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AUTORred.V.S.
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